Hitzeschutz ist Gesundheitsschutz Mit den Temperaturen steigt die Mortalität

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Sommerliche Hitze wird gemeinhin mit erhöhter Mortalität in Verbindung gebracht Sommerliche Hitze wird gemeinhin mit erhöhter Mortalität in Verbindung gebracht © vetre - stock.adobe.com

Steigen die Temperaturen erhöht sich auch die kardiopulmonale Mortalität. Doch bei welchen Krankheiten liegt das relative Risiko besonders hoch? Und wer gehört zur vulnerablen Gruppe? Ein Forscherteam aus Deutschland hat das untersucht.

Sommerliche Hitze wird gemeinhin mit erhöhter Mortalität in Verbindung gebracht. Mit hoher Evidenz gezeigt wurde dieser Zusammenhang aber bisher vorwiegend für Großstädte. Eine deutschlandweite Cross-over-Studie berücksichtigte nun auch ländliche Regionen.

Eingang fanden die Zahlen der täglichen kardiopulmonal bedingten Sterbefälle aus 380 Stadt- und Landkreisen im Zeitraum von 2000 bis 2016. Zudem ermittelte man die mittleren Tagestemperaturen für die jeweiligen Gebiete zwischen Mai und September. Individuelle und kreisspezifische Vulnerabilitätsfaktoren wurden mit Subgruppenanalysen und Metaregressionen erfasst, schreibt eine Arbeitsgruppe um Dr. Siqi Zhang vom Helmholtz Zentrum München.

Hitze war mit einer erhöhten kardiopulmonalen Mortalität verbunden. Das relative Risiko (RR) betrug bei einem Temperaturanstieg von der 75. zur 99. Perzentile 1,24 für kardiovaskuläre und 1,34 für Atemwegserkrankungen. Für kardiovaskuläre Diagnosen reichte das RR von 1,16 für den Myokardinfarkt bis zu 1,32 für die Herzinsuffizienz. Für COPD lag es bei 1,27 und für Pneumonie bei 1,49. Besonders anfällig waren Frauen und Bewohner stark urbanisierter Regionen.

Die Ergebnisse unterstreichen den hohen Stellenwert des Umweltschutzes für die Gesundheit, so das Fazit der Autorengruppe. Einflussnahme auf Risikofaktoren wie die Luftverschmutzung können auch den Hitzeeffekt verringern.

Quelle: Zhang S et al. Lancet Reg Health Eur 2024; 46: 101049; doi:10.1016/j.lanepe.2024.101049