Kontinuierliche Glukosemessung Möglichst bei Diagnose des Typ-1-Diabetes beginnen
Die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) verbessert bei Typ-1-Diabetes die Blutzuckerkontrolle und reduziert das Hypoglykämierisiko. Jetzt zeigen Langzeitdaten, dass man mit dem Monitoring so früh wie möglich anfangen sollte.
Ein Forscherteam um Anagha Champakanath vom Barbara Davis Center for Diabetes an der University of Colorado in Aurora, USA, hat bei 396 überwiegend pädiatrischen Patienten mit Typ-1-Diabetes untersucht, welchen Einfluss der Zeitpunkt des CGM-Beginns hat. Die Wissenschaftler teilten die Patienten in drei Gruppen ein: Probanden in Gruppe 1 hatten nach der Diagnose binnen eines Jahres mit der kontinuierlichen Glukosemessung begonnen und diese auch während der Studie fortgesetzt. Teilnehmer in Gruppe 2 haben ihre Glukosewerte während der Studie nicht kontinuierlich gemessen. Patienten, die Gruppe 3 zugewiesen wurden, begannen mit der kontinuierlichen Glukosemessung erst mehr als drei Jahre, nachdem sie ihre Diagnose erhalten hatten. Die Nachbeobachtungszeit betrug sieben Jahre.
Auch späterer CGM-Einstieg zahlt sich aus
Alter und mittlerer HbA1c bei Diagnose unterschieden sich nicht zwischen den Gruppen. Nach sechs Monaten zeigte sich bereits ein stärkerer HbA1c-Rückgang in der Gruppe mit früher CGM im Vergleich zur Gruppe 2 ohne CGM (7,3 % vs. 8,1 %). Dieser signifikante Unterschied hatte über sieben Jahre Bestand (7,6 % vs. 9,8 % nach sieben Jahren) – unabhängig vom Alter bei Diagnose, Geschlecht und Art der Insulinapplikation. Bei den Patienten mit späterem CGM-Beginn verbesserte sich der HbA1c danach auch – er erreichte aber nicht das Niveau der Gruppe 1 (8,5 % nach sieben Jahren).
Die Studie zeigt deutlich, dass Patienten mit Typ-1-Diabetes auch langfristig von einer möglichst frühen Initiierung der kontinuierlichen Glukosemessung profitieren, so das Fazit der Autoren.
Quelle: Champakanath A et al. Diabetes Care 2022; DOI: 10.2337/dc21-2004