Chronisches Asthma Mukus könnte als prognostischer Faktor dienen
Zäher Schleim trägt häufig zur Atemwegsobstruktion bei chronischem Asthma bei. Aktuelle Studienergebnisse legen nahe, dass der bronchiale Mukus im Hinblick auf die Prognose an Bedeutung gewinnen könnte.
Zielgruppe erhielt ICS und einen weiteren Controller
Eingang in die retrospektive Kohortenstudie fanden 126 Patienten (im Schnitt 52 Jahre, 83 Frauen) mit mittelschwerem bis schwerem Asthma. Alle wurden mit mindestens 800 µg/d inhalativen Kortikosteroiden (ICS) plus einem weiteren Controller-Medikament behandelt.
Anhand von hochauflösender Computertomografie (HRCT) beurteilte man den Schleimgehalt in den verschiedenen Bronchialregionen. Der daraus errechnete Mukus plug Score (MPS) reichte von 0 (kein Verschluss durch Schleim) bis 20 (Schleimpfropfen in sämtlichen Bronchien).
Median lag der MPS bei 1. Patienten mit Werten ≥ 1 hatten eine signifikant schlechtere Lungenfunktion sowie höhere FeNO-Werte, Eosinophilenzahlen und IgE-Titer im Blut. Zudem litten sie vermehrt unter schweren Exazerbationen und benötigten höhere ICS-Dosen. Die Assoziation bestand auch nach Ausschluss von Patienten mit Bronchiektasen. Umgekehrt stieg mit verstärkter Obstruktion, erhöhten Biomarkern für eine Typ-2-Inflammation und vermehrter Exazerbation die Wahrscheinlichkeit für verschleimte Bronchien.
Das Autorenteam um Dr. Rory Chan von der Universität Dundee kommt zu dem Schluss, dass die HRCT in die Routinediagnostik bei schlecht kontrolliertem Asthma bronchiale aufgenommen werden sollten. Mit ihr könne man sehr gut den Schleimgehalt in den Atemwegen beurteilen.
Quelle: Chan R et al. J Allerg Clin Immunol Pract 2022; DOI: 10.1016/j.jaip.2022.09.008