Ösophaguskarzinom Neue Analysen der ESOPEC-Studie

DGHO 2024 Autor: Friederike Klein

Die FLOT-Chemotherapie zeigt laut Studie einen größeren Nutzen als die Radiochemotherapie beim Ösophaguskarzinom. Die FLOT-Chemotherapie zeigt laut Studie einen größeren Nutzen als die Radiochemotherapie beim Ösophaguskarzinom. © Sebastian Kaulitzki – stock.adobe.com

In der ESOPEC-Studie zogen Patient:innen mit lokalisiertem oder lokal fortgeschrittenem Adenokarzinom des Ösophagus aus einer perioperativen Chemotherapie nach dem FLOT-Regime einen größeren Nutzen als aus der neoadjuvanten Radiochemotherapie nach dem CROSS-Protokoll. 

Erkrankte mit ösophagealem Adenokarzinom hatten in der ESOPEC-Studie eine prä- und postoperative Chemo mit FLOT oder eine neoadjuvante Radiochemotherapie mit CROSS erhalten. 126 Personen (46 vs. 80) entwickelten Fernmetastasen, sagte Prof. Dr. Florian Lordick vom Universitätsklinikum Leipzig. Diesen Unterschied machte der Experte hauptsächlich für den OS-Vorteil von FLOT verantwortlich. Lokalrezidive erlitten 17 vs. 9 Patient:innen, ein gleichzeitiges lokales und Fernrezidiv 26 vs. 29 Personen.

Nach der Primäranalyse fiel das mediane PFS mit FLOT signifikant länger aus als mit CROSS (38 Monate vs. 16 Monate; HR 0,66; p = 0,001). Das mediane OS betrug 66 Monate vs. 37 Monate (HR 0,70; p = 0,012). 

FLOT für fortgeschrittene Tumoren

Tendenziell profitierten alle Subgruppen hinsichtlich des OS von FLOT. Besonders deutlich verringerte sich das Sterberisiko bei Betroffenen mit positivem Lymphknotenstatus und in der Gruppe von Personen mit Stadium T3–4-Tumoren. „Vielleicht profitieren Patient:innen mit weiter fortgeschrittener Erkrankung noch etwas ausgeprägter als frühere Karzinome“, interpretierte Prof. Lordick die Befunde. 

Die ONKOPEDIA-Leitlinien empfehlen bereits FLOT für Adenokarzinome des Ösophagus mit T2NxM0 als Alternative zur alleinigen OP und bei T3–4 N1–3 M0 als Standard. Die kurz vor der Aktualisierung stehenden ESMO-Leitlinien werden FLOT vorrangig empfehlen, kündigte Prof. Lordick an. 

Quelle:
Lordick F. DGHO-Jahrestagung 2024; Vortrag V898