Non-CF-Bronchiektasen Neue Lunge schenkt median sechs Jahre
Nur etwa 5 % der bilateralen Lungentransplantationen erfolgen aufgrund von Bronchiektasen, die nicht auf eine Zystische Fibrose (CF) zurückgehen (Non-CF-Bronchiektasen, NCFB). Die Organempfänger haben jedoch ähnliche Überlebenschancen wie Patienten, die aus anderen Gründen eine neue Lunge erhalten, wie eine aktuelle US-Studie zeigt.
Im Gegensatz zu CF-Bronchiektasen werden NCFB erst spät, meist im sechsten Lebensjahrzehnt, diagnostiziert, berichtet der Pulmonologe Dr. Frederick Jung von der Universität Florida in Gainesville. Ultima Ratio ist die Lungentransplantation. Um die Überlebensprognose der Transplantierten zu beleuchten, wertete er gemeinsam mit weiteren Wissenschaftlern mithilfe des US-amerikanischen Organspende- und Transplantationsnetzwerks die Daten von mehr als 39.000 Patienten aus, die zwischen 1992 und 2019 eine Lunge erhalten hatten, darunter 407 Personen mit NCFB. Die Organempfänger waren zum Transplantationszeitpunkt median 47 Jahre alt gewesen.
Mehr als 25.000 Transplantationen – 114 davon bei Patienten mit NCFB – erfolgten nach Umstellung des Organallokationssystems auf den sogenannten Lung Allocation Score im Mai 2005. Das mediane Überleben der NCFB-Organempfänger betrug nach diesem Zeitpunkt sechs Jahre, wobei nach einem, fünf bzw. zehn Jahren noch 87, 53 bzw. 16 % der Patienten am Leben waren. Das mediane Überleben im bezüglich Alter, Geschlecht und Aktivierungszeitpunkt gematchten Vergleichskollektiv lag mit 5,5 Jahren in einem ähnlichen Bereich. Die Ein-, Fünf- bzw. Zehn-Jahres-Überlebensraten betrugen hier 84, 55 bzw. 28 %.
Quelle: Jung F et al. ERJ Open Res 2022; DOI: 10.1183/23120541.00607-2021