Nitrat im Grundwasser verringert das Geburtsgewicht
Frauen, die vor und während der Schwangerschaft nitrathaltiges Wasser trinken, bringen leichtere Babys zur Welt. Das gilt schon bei einer Belastung deutlich unterhalb des EU-weiten Grenzwerts von 50 mg/l, wie eine Kohortenstudie auf Basis des dänischen Geburtsregisters ergab. Berücksichtigt wurden Daten von über 850 000 Säuglingen, die in den Jahren 1991–2011 auf die Welt kamen. Die Werte zum Nitratgehalt lieferten die örtlichen Wasserwerke.
Schon bei einer Exposition der Mütter ab 25 mg/l, also ab der Hälfte des Erlaubten, lag das Geburtsgewicht um etwa 10 g niedriger als bei nitratfreiem Wasser. Die Körperlänge verringerte sich ebenfalls, mit durchschnittlichen 0,3 mm allerdings nur minimal.
Die Effekte seien zwar gering, angesichts der weitverbreiteten Nitratbelastung des Trinkwassers aber durchaus relevant, schreiben die Wissenschaftler um Dr. Vanessa Coffman von der University of Illinois. Die Ergebnisse würden darauf hindeuten, dass die geltenden Grenzwerte die Kinder nicht ausreichend vor einer Wachstumsretardierung schützen könnten.
Quelle: Coffman VR et al. Environ Health Perspect 2021; 129: 27002; DOI: 10.1289/EHP7331