Prädiabetes Normwerte allein reichen nach Prädiabetes nicht aus
In ihre prospektive Kohortenstudie hatten sie 45.782 Patienten mit Prädiabetes eingeschlossen. Die Mehrzahl war männlich, das Durchschnittsalter lag bei 44,6 Jahren. Ein Follow-up fand median nach acht Jahren statt. Je nachdem, wie sich der Prädiabetes innerhalb der vergangenen drei Jahre entwickelt hatte, wurden die Patienten einer von drei Gruppen zugeteilt: Remission zur Normoglykämie (37,2 %), Progression zum Typ-2-Diabetes (3,9 %), weiterbestehender Prädiabetes.
1.528 Patienten starben bis zum Follow-up. Diejenigen, die bis zur Nachuntersuchung an einem Diabetes mellitus erkrankt waren, hatten erwartungsgemäß ein erhöhtes allgemeines sowie ein höheres kardiovaskuläres Sterberisiko (Hazard Ratio, HR, 1,50 bzw. 1,61).
Das alleinige Erreichen der Normoglykämie war bei den zu Studienbeginn prädiabetischen Patienten ohne Einfluss auf die Mortalität (HR 0,99 bzw. 0,97). Anders sah dies bei der Untergruppe derjenigen aus, die nicht nur normoglykämisch wurden, sondern die sich zudem körperlich betätigten. Bei diesen Personen sank das Sterberisiko im Vergleich zu den weiterhin prädiabetischen Patienten um 28 % (HR 0,72). Damit hatten sie eine um 2,5 Jahre höhere Lebenserwartung, wie die Wissenschaftlergruppe berichtet.
Rauchen hob alle positiven Effekte wieder auf
Auch die adipösen Patienten mit einem BMI von 28 oder mehr profitierten vom Erreichen der Normoglykämie. Im Vergleich zu normgewichtigen Prädiabetikern war ihr Mortalitätsrisiko weniger stark erhöht als das der Patienten mit Adipositas und fortbestehendem Prädiabetes (HR 1,10 vs. 1,33). Rauchen hob jeden positiven Effekt wieder auf. Ehemalige Prädiabetiker, die rauchten, hatten eine um 3,6 Jahre kürzere Lebenserwartung als nichtrauchende Diabetiker. Dies war unabhängig davon, ob sie eine Normoglykämie erreicht hatten.
Quelle: Cao Z et al. JAMA Netw Open 2023; 6: e234989; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.4989