Passt mehr ins Weinglas, wird mehr getrunken
Was manch einer im Selbstversuch vielleicht schon feststellen konnte, haben Forscher nun wissenschaftlich ergründet. Sie ließen alle zwei Wochen in fünf englischen Bars und Restaurants sämtliche Weingläser austauschen, wobei die Größen jeweils wechselten (250, 300, 370, 450, 510 ml).
Wie sich zeigte, orderten die Restaurantgäste mehr Wein, wenn die Gläser vor ihnen größer waren. So stieg der Konsum um 7,3 %, wenn das Trinkgefäß 370 ml statt nur 300 ml fasste. Tendenziell weniger Wein wurde bestellt, wenn nur 250 ml hineinpassten. Ab einer Glasgröße von 450 ml verschwand der Effekt. Vermutlich spielt es eine Rolle, dass sich viele Restaurantgäste aus der vor ihnen stehenden Flasche oder Karaffe selbst nachschenken können. Dies erleichtere es, mehr als die Standardportion zu trinken, so die Forscher. Für Bars, in denen Wein glasweise serviert wird, fand sich kein Zusammenhang zur Glasgröße.
Quelle: Pilling M et al. Addiction 2020; DOI: 10.1111/add.14998