Weniger KHK und mehr Schlaganfälle durch Alkohol
Bis 2030 soll die Anzahl der kardiovaskulären Todesfälle auf 20 Millionen ansteigen. Kein Wunder, dass wir nach Möglichkeiten suchen, um dem Herz zu helfen. Wissenschaftler klären daher, was z.B. das „Gläschen Wein“ wirklich bringt.
Anders als vorangegangene epidemiologische Untersuchungen berücksichtigte die Studie die Trinkgewohnheiten der über 32 500 Teilnehmer während ihres gesamten Lebens, erklärt ein Studienautor. Fragebogen von kardiovaskulär nicht vorbelasteten Personen der „European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition“-Studie aus acht europäischen Ländern – darunter auch Deutschland – gingen in die Auswertung mit ein.
In Maßen half Alkohol, das Risiko koronarer Herzerkrankungen (KHK) zu senken. Als Kontrollgruppe dienten Personen, die täglich etwa 0,1–4,9 g konsumierten, sie hatten im internen Vergleich das geringste Schlaganfallrisiko, bei einer reduzierten Wahrscheinlichkeit für KHK-Ereignisse.
Ist Abstinenz auch keine Lösung?
15–30 g Alkohol am Tag – etwa 2 Gläser (0,1 l) Wein – führten dagegen zwar zu noch weniger tödlichen und nicht-tödlich verlaufenden KHK-Erkrankungen (-22 % bzw. -35 %), die gleiche Menge erhöhte allerdings schon die Wahrscheinlichkeit für nicht-fatale bzw. letale ischämische und hämorrhagische Schlaganfälle (+8 % bzw. +7 %).
Alkohol-Abstinenzler lebten laut der Studie aber nicht gesünder, ihre Risiko-Werte waren teilweise höher als in allen anderen Gruppen (z.B. fataler Schlaganfall: Hazard Ratio: 1,41).
Quelle: Ricci C et al. BMJ 2018; 361: k934