Läsionen im Corpus callosum PCO-Syndrom geht an die Hirnsubstanz
Dieses wiederum wird mit rascherer kognitiver Alterung in Zusammenhang gebracht. Inwieweit Verbindungen zwischen einem PCOS und einer schlechteren Hirnleistung in der Lebensmitte bestehen, war bisher nicht bekannt. Ein Team um Prof. Dr. Heather Huddleston von der University of California nutzte die Daten von 1.163 Teilnehmerinnen der CARDIA Women’s Study, um der Frage auf den Grund zu gehen.
Die Frauen waren bei Einschluss zwischen 18 und 30 Jahre alt gewesen. Drei Jahrzehnte später durchliefen sie eine mehrteilige kognitive Testung. Aufgrund von Hyperandrogenismus, Hirsutismus und Oligomenorrhö schrieben die Autoren 66 Patientinnen die Diagnose PCOS zu. Deren Durchschnittsalter lag bei 54,7 Jahren. In den Kognitionstests schnitten sie schlechter ab als die Kontrollen ohne PCOS.
Ergänzend erhielten 291 Teilnehmerinnen eine Hirn-MRT, darunter 25 mit PCOS. Bei Letzteren zeigte sich eine gestörte Integrität der weißen Substanz im Vergleich zu den Kontrollen. Im Rahmen der Diffusions-Tensor-Bildgebung fanden sich auffällige Befunde hinsichtlich der fraktionierten Anisotropie, also der Diffusion von Wasser entlang der myelinisierten Nervenbahnen. Besonders eindrücklich waren die Veränderungen im Bereich des Corpus callosum.
Forschung sollte zerebrale Gesundheit einschließen
Bisher stand die Reproduktionsfähigkeit im Mittelpunkt der PCOS-Forschung. Künftig sollte auch die zerebrale Gesundheit berücksichtigt werden, so die Autoren.
Quelle: Huddleston HG et al. Neurology 2024; 102: e208104; DOI: 10.1212/WNL.0000000000208104