Ewigkeitschemikalien PFAS erhöhen wohl das Herz-Kreislauf-Risiko

Autor: Sabine Debertshäuser

PFAS befinden sich u.a. in Pfannen und Outdoorsachen. Über das Grundwasser gelangen sie in unseren Körper. PFAS befinden sich u.a. in Pfannen und Outdoorsachen. Über das Grundwasser gelangen sie in unseren Körper. © White bear studio – stock.adobe.com

Die PFAS, äußerst stabile und langlebige Verbindungen, gehen mit schädlichen Lipidwerten und damit mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher. Entkommen kann man den Substanzen nicht: Sie dürften sich im Körper nahezu eines jeden von uns finden lassen.

Sie sind fett-, wasser- sowie schmutzabweisend und finden Einsatz bei Bratpfannen, Outdoorbekleidung oder in Kosmetik: Seit rund 70 Jahren sind Chemikalien aus der Stoffgruppe der per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) Bestandteil zahlreicher Konsumartikel. Sie gelten als so gut wie nicht abbaubar, was ihnen die Bezeichnung Ewigkeitschemikalien eingebracht hat, und sind mittlerweile allgegenwärtig. Insbesondere über das Grundwasser gelangen sie in die Nahrungskette und damit in den menschlichen Körper. Auch dort sind sie äußerst stabil.

Dass die PFAS im Menschen eine Menge Unheil anrichten dürften, berichtet ein Autorenteam um Tariq Faquih von der Universitätsklinik Leiden. Anhand von Daten aus der NEO- und der Rheinland-Studie haben die Wissenschaftler den statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen PFAS im Blut und Lipidwerten, die mit einem kardiovaskulären Risiko assoziiert sind, gezeigt. Dabei gilt: Je höher der PFAS-Spiegel, desto höher die schädlichen Blutfette. Bei gleicher PFAS-Konzentration im Serum sind jüngere Menschen offenbar stärker betroffen als ältere. Die Ergebnisse legen nahe, dass schon recht niedrige PFAS-Konzentrationen das Lipidprofil verändern, schreiben Faquih und Kollegen. Zugleich könne man den Substanzen kaum entgehen: Bei nahezu allen Probanden waren die PFAS nachweisbar.

Zur Auswertung kamen die Daten von über 2.500 Frauen und Männern im Alter zwischen 30 und 89 Jahren. Mittels spezieller massenspektroskopischer Verfahren waren 224 Metabolite aus den Blutproben der Probanden analysiert worden, darunter das LDL-, HDL- und Gesamtcholesterin sowie die Triglyzeridwerte. Bei den PFAS hatten sich die Wissenschaftler auf die drei gängigsten Vertreter der Substanzklasse fokussiert, nämlich die Perfluoroktansäure (PFOA), die Perfluoroktansulfonsäure (PFOS) und die Perfluorhexansulfonsäure (PFHxS).

Quelle: Faquih TO et al. Expo Health 2024; DOI: 10.1007/s12403-023-00622-4