Reste eines Wattestäbchens führten nach Jahren zu nekrotisierender Otitis externa
Ein 31-jähriger Brite kam nach einen Kollaps mit Krämpfen in die Notaufnahme. Der ansonsten gesunde Mann berichtete von wiederkehrenden Ohrenschmerzen und Hörschwierigkeiten links innerhalb der letzten fünf Jahre. Zehn Tage zuvor waren Kopfschmerzen, Schwindel und Erbrechen hinzugekommen. Auch das Gedächtnis ließ den Mann seit Kurzem öfter im Stich. Die orale Antibiose gegen eine „schwere Ohrenentzündung“ hatte nicht geholfen. Im Schädel-CT wurde u.a. ein subduraler Abszess sichtbar. Aus einem Abstrich ließ sich Pseudomonas aeruginosa kultivieren. Unter Vollnarkose förderten die Ärzte schließlich die Spitze eines Wattestäbchens aus dem linken Gehörgang zutage. Nach kortikaler Mastoidektomie und achtwöchiger Antibiotikatherapie heilten die nekrotisierende Gehörgangsentzündung und der Abszess ohne Folgen ab. Die neurologischen Symptome bildeten sich vollständig zurück.
Quelle: Charlton A et al. BMJ Case Rep CP 2019; 12: e227971