Rheumatoide Arthritis Rheuma durch Umweltgifte
Schon länger wurde vermutet, dass Umweltchemikalien das Risiko für die rheumatoide Arthritis (RA) erhöhen und eventuell auch für die steigende Prävalenz der Erkrankung verantwortlich sind. US-amerikanische Forscher untersuchten nun drei Schadstoffgruppen auf ihre Relevanz: polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Phthalate und Weichmacher (PHTHTE) sowie flüchtige organische Verbindungen (VOC). In ihrer Querschnittstudie stützten sich die Wissenschaftler auf Daten des National Health and Nutrition-Survey (NHANES) der Jahre 2007–2017. Dieser hatte die körperliche Belastung mit einer Vielzahl von ubiquitären giftigen Substanzen erfasst.
Die größte Gefahr geht von 1-Hydroxynaphthalen aus
In der aktuellen Auswertung wurden fast 22.000 RA-Patienten mit rund 1.400 Menschen ohne diese Erkrankung verglichen. Ein signifikanter Zusammenhang konnte nur für die PAK gesichert werden, schreibt das Autorenteam um Dr. Michelle Beidelschies von der Cleveland Clinic. Die Assoziation zwischen dem PAK 1-Hydroxynaphthalen und der rheumatoiden Arthritis blieb auch nach der Adjustierung auf diverse Störfaktoren bestehen (Odds Ratio 1,8).
Als größte Gefahr für die RA wurde bisher das Rauchen angesehen. In der aktuellen Studie konnte ermittelt werden, dass die schädigende Wirkung durch Kohlenwasserstoffe vermittelt wird. Diese sind für 90 % des gelenkschädigenden Effekts von Tabak verantwortlich. PAK sind ubiquitär vorhanden, unter anderem im Zigarettenrauch sowie in Autoabgasen. Sie entstehen sogar beim Grillen.
Quelle: Beidelschies M et al. BMJ Open 2023; 13: e071514; DOI: 10.1136/bmjopen-2022-071514