COVID-19 Risikofaktor orale Steroide
In einer israelischen Studie waren von den mehr als 80.000 auf SARS-CoV-2 getesteten Asthmapatienten 8.242 positiv. Knapp 1.400 von hatten zuvor eine Therapie mit oralen Steroiden (OCS) und 50 mit Biologika erhalten. Die Vorbehandlung korrelierte nicht mit einem erhöhten Infektionsrisiko.
Biologika ohne Einfluss auf Coronamortalität
Patienten unter Biologika erkrankten auch nicht schwerer an COVID-19, ihre 90-Tage-Mortalität war mit der anderer Asthmapatienten vergleichbar. Das ist insofern bemerkenswert, als frühere Studien niedrige Eosinophilenzahlen mit einem schwereren Verlauf in Verbindung gebracht hatten.
Anders die Ergebnisse für Patienten, die häufiger exazerbierten und deshalb OCS gebraucht hatten. Sie zeigten häufiger einen schweren Verlauf, mussten vermehrt intensivmedizinisch behandelt werden und hatten ein höheres Sterberisiko. Mit jeder OCS-Verordnung im Vorjahr stieg das Risiko linear an und verdoppelte sich ab der dritten Verschreibung.
Daraus lassen sich zwei Schlussfolgerungen ableiten: Erstens sollten bewährte Therapien beibehalten werden, denn das Risiko, das Asthma durch Absetzen zu destabilisieren, ist unzweifelhaft höher als das durch COVID-19. Zweitens sollte versucht werden, Asthmapatienten eine OCS-Behandlung zu ersparen, wenn es irgendwie möglich ist.
Unabhängig davon sollten alle Asthmapatienten eine Coronaimpfung angeboten bekommen. Denn die Gefahr, dass ein Asthmakranker allergisch auf einen der Impfstoffe reagiert, ist verschwindend gering.
Quelle: ERS* International Congress 2021 – virtual
* European Respiratory Society