Hauterkrankungen Schlaflose Nächte und Stigmatisierung
Die Forscher hatten die Daten von 17.627 Teilnehmern analysiert. Rund 42 % der Patienten mit Dermatose litten auch an Schlafstörungen. Die Betroffenen nannten vor allem Juckreiz, aber auch Brennen und Kribbeln als Ursache für den Schlafmangel. Die ruhelosen Nächte beeinträchtigten die Patienten deutlich in ihrem Alltag: Etwa 49 % fühlten sich beruflich weniger leistungsfähig. Unter den Teilnehmern ohne Dermatose waren es nur ca. 19 %.
Zudem wurde in der Studie der direkte Einfluss von Hauterkrankungen auf das tägliche Leben untersucht. Rund 77 % der Patienten mit Acne inversa sagten, sie fühlten sich stigmatisiert. So gaben sie an, dass ihre Mitmenschen körperliche Nähe und Berührungen vermieden. Sich ausgegrenzt zu fühlen, schien außerdem die Selbstwahrnehmung und die sozialen Interaktionen der Betroffenen zu beeinflussen. So scheuten diejenigen, die sich stigmatisiert fühlten, eher die Aufnahme von Selfies und sie kontrollierten jedes Mal ihr Äußeres, wenn sie sich im Spiegel sahen.
Patienten gezielt nach Schlafproblemen fragen
Um die Lebensqualität der von Dermatosen Betroffenen zu verbessern, sollte bei ärztlichen Untersuchungen auch nach Schlafstörungen gefragt werden, raten die Forscher. Weiter empfehlen sie, die Öffentlichkeit über chronische Dermatosen wie Acne inversa aufzuklären, um Vorurteile zu reduzieren.
Quelle: European Academy of Dermatology and Venerology (EADV) Congress 2023
1. Halioua B et al. 2023; EADV; Abstract 3483
2. Halioua B et al. 2023 EADV; Abstract 2816