Depression Schmerzen erhöhen Suizidrisiko
Chronische Schmerzen erhöhen bei Patienten mit schwerer Depression das Risiko für Suizidgedanken und -versuche, so das Ergebnis einer Analyse der Daten des US-amerikanischen National Inpatient Sample aus den Jahren 2006 bis 2017. Insgesamt wurden 393.481 Patienten mit schwerer Depression und chronischen Schmerzen in die Analyse eingeschlossen, das Durchschnittsalter betrug 49,4 Jahre, etwas mehr als die Hälfte waren Frauen (54,9 %). Die Kontrollgruppe bildeten knapp 400.000 Patienten mit Major Depression, die keine Schmerzsymptomatik aufwiesen.
Endpunkt war die Rate der Suizidalität, die Selbstmordgedanken und -versuche umfasste. In der Gruppe der Patienten mit schwerer Depression und chronischen Schmerzen lag diese Rate bei 51 %, in der Kontrollgruppe betrug sie 41 %. Opioidgebrauchsstörungen wiesen 20,2 % der Verumgruppe auf, bei der Kontrollgruppe waren es 8,4 %.
Auch der Alkoholmissbrauch war bei den Patienten mit schwerer Depression häufiger, wenn sie unter chronischen Schmerzen litten (27,6 % vs. 22,7 %). Alkohol- und Drogenmissbrauch waren mit einem um 16 % bzw. 7 % höheren Suizidalitätsrisiko verbunden. Aufgrund dieser Ergebnisse empfehlen die Autoren, Patienten mit schwerer Depression auf Schmerzen zu screenen und damit ein erhöhtes Suizidrisiko zu erkennen.
Quelle: Taranjeet J et al. Pain Physician 2022; 25: 419-425
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