Schon eine E-Zigarette schadet den Gefäßen
Die Anzeichen mehren sich, dass E-Zigaretten nicht nur Lunge, sondern auch Gefäße schädigen können. Letzteres sogar ohne Mithilfe von Nikotin. So dokumentiert eine experimentelle Studie, dass das Rauchen einer einzigen nikotinfreien E-Zigarette akut die Blutgefäße verengt und die Funktionen des Gefäßepithels beeinträchtigt.
Einbezogen in die Studie waren 31 gesunde Nichtraucher, deren Gefäßreaktivität vor und nach dem standardisierten Rauchen einer handelsüblichen E-Zigarette im MRT anhand verschiedener Einzelparameter untersucht wurde. Dazu gehörten u.a. Blutfluss und Sauerstoffsättigung in der Femoralarterie während einer experimentell erzeugten Ischämie sowie die Pulswellengeschwindigkeit im Aortenbogen.
Viele Parameter verschlechterten sich (transient) durch das Rauchen, fassen die Wissenschaftler zusammen. Beispielsweise nahm die Ausdehnung der Femoralarterie um 34 % ab, die maximale Blutflussgeschwindigkeit ging um 17,5 % zurück.
Oxidativer Stress durch freie Radikale
Was die endotheliale bzw. mikrovaskuläre Dysfunktion hervorruft, bleibt hypothetisch. In jedem Fall dürften die in Massen produzierten freien Radikale, die über die Lunge ins Blut gelangen, das empfindliche Gefäßendothel oxidativem Stress aussetzen. Zusätzliche Auslöser könnten reaktive, aus dem Propylenglykol-Trägermaterial gebildete Acetale und/oder feinste, aus der Heizspirale der E-Zigarette stammende Metallpartikel sein.
Quelle: Caporale A et al. Radiology 2019; online first; DOI: doi.org/10.1148/radiol.2019190562