CAR-T-Zell-Therapie Score soll Wahrscheinlichkeit für CRS und ICANS ermitteln
Ein Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) und neurologische Komplikationen (immuneffektorzellassoziiertes Neurotoxizitätssyndrom, ICANS) sind die wichtigsten und potenziell dramatische Nebenwirkungen einer CAR-T-Zell-Therapie. Bisher ist es schwierig, vorherzusagen, welche Patienten ein erhöhtes Risiko dafür haben.
Ein für die Entwicklung maßgeblicher Mechanismus ist die endotheliale Aktivierung. Sie wird durch Zytokine verursacht, deren Konzentration – ebenso wie die von Entzündungsmarkern – mit der Schwere von CRS und ICANS korreliert.
Prädiktion anhand von Laborparametern
Ähnliche Mechanismen laufen auch nach einer allogenen Stammzelltransplantation ab und für dieses Setting wurde der EASIX*-Score entwickelt, mit dem sich transplantationsassoziierte Toxizitäten vorhersagen lassen (s. Kasten). Am M.D. Anderson Cancer Center in Houston untersuchten Dr. Uri Greenbaum und Kollegen deshalb, ob sich der Score auch für die Risikoprädiktion von CRS und ICANS nach einer CAR-T-Zell-Therapie eignet.1
Der EASIX-Score
Ansatz für Vorhersage hämatologischer Effekte
Einen weiteren Score für die Prädiktion einer Hämatotoxizität nach der Gabe von CAR-T-Zellen präsentieren Kollegen um Dr. Kai Rejeski, LMU Klinikum München.2 In diesen CAR-HEMATOTOX-Score gehen Marker für die hämatopoetische Reserve zu Beginn (Thrombozyten, Hämoglobin und Neutrophile) sowie Entzündungsmarker wie CRP und Ferritin ein. Damit lässt sich ein erhöhtes Risiko für persistierende Neutropenien sowie für schwere Thrombozytopenien und Anämien nach der Applikation der Zellen vorhersagen.* Endothelial Activation and Stress IndeX
1. Greenbaum U et al. Blood Adv 2021; 5: 2799-2806; DOI: 10.1182/bloodadvances.2021004575
2. Rejeski K et al. Blood 2021; DOI: 10.1182/blood.2020010543