Herzinsuffizienz Sich nur zehn Minuten mehr bewegen senkt die Mortalität
Bei einer Herzinsuffizienz lässt sich das Mortalitätsrisiko reduzieren, wenn bereits ein kleiner Teil der Sitzzeit durch leichte körperliche Aktivität ersetzt wird, berichten Dr. Youngdeok Kim von der Virginia Commonwealth University, Richmond, und Kollegen. Um die Auswirkung einer verminderten Sitzzeit zu untersuchen, hatten sie die Ergebnisse der US-amerikanischen NHANES-Beobachtungsstudie* herangezogen.
Analysiert wurden die Daten von 265 Teilnehmern, die seit durchschnittlich 9,7 Jahren an einer Herzinsuffizienz litten. 80 % von ihnen waren übergewichtig, 91 % hatten mindestens eine chronische Begleiterkrankung.
Zur Messung von Sitzzeit und Zeiten körperlicher Aktivität trugen die Patienten Akzelerometer, und zwar an sieben aufeinanderfolgenden Tagen für durchschnittlich 13 Wachstunden täglich. Von dieser Zeit verbrachten die Studienteilnehmer jeden Tag 9 Stunden sitzend, 3,75 Stunden in leichter und 0,13 Stunden in mäßiger bis starker körperlicher Aktivität.
Bewegung statt Sitzen zahlte sich aus: Wurden zehn Minuten der Sitzzeit hin zu Zeit in leichter körperlicher Aktivität verlagert, reduzierten sich Gesamtsterblichkeit und kardiovaskuläre Mortalität jeweils um 7 %. Der Effekt war dabei umso größer, je mehr der im Sitzen verbrachten Zeit mit leichter Aktivität ersetzt wurde. Mäßige bis starke körperlicher Aktivität statt Sitzen zeigte ebenfalls positive Effekte auf die Gesamt- und Herz-Kreislauf-Mortalität, die jedoch statistisch nicht signifikant waren.
Schon ein wenig körperliche Aktivität senkt die Mortalität bei Herzinsuffizienz, folgern die Autoren. Interventionsansätze sollten daher auch immer auf eine Erhöhung der Zeit in Bewegung abzielen.
* National Health and Nutrition Examination Survey
Quelle: Kim Y et al. Mayo Clin Proc 2022; 97: 1897-1903; DOI: 10.1016/j.mayocp.2022.05.009