Infizierte Schwangere aufklären Simpler Lippenherpes wird zum Risiko

Autor: Dr. Susanne Gallus

 Kritisch sind v. a. primäre und nicht-primäre Erstinfektionen der Mütter. Kritisch sind v. a. primäre und nicht-primäre Erstinfektionen der Mütter. © uwimages – stock.adobe.com

Perinatale Infektionen mit Herpes-Simplex-Viren (HSV) können für das Neugeborene fatal sein. In einer aktuellen französischen Studie lag die Sterblichkeit symptomatischer Fälle bei 63 %, gab Prof. Dr. ­Mario ­Fabri, Uniklinikum Köln, zu bedenken.

Daher sollte man trotz der Seltenheit neonataler Herpesfälle unbedingt über das Risiko aufklären.  Kritisch sind v. a. primäre und nicht-primäre Erstinfektionen der Mütter, bei diesen beträgt das Übertragungsrisiko bis zu 50 %. Deutlich geringer fällt das Risiko aus, wenn ein HSV-Rezidiv vorliegt. Eine Gefahr geht aber nicht zwingend nur von Müttern aus. Kommt es um die Geburt herum zu klinischen Anzeichen einer HSV-Infektion bei Eltern oder Geschwistern, müssen Neugeborere unbedingt gescreent werden, so der Dermatologe. Dann könne ggf. prompt eine Aciclovirbehandlung folgen, um die symptomatische Infektion zu verhindern. 

Die Primärprävention stehe natürlich trotzdem an erster Stelle, dazu gehören für die Infizierten: gute Handhygiene, Abdecken orolabialer Läsionen und Tragen einer Einwegmaske beim Umgang mit  Säuglingen unter sechs Wochen. Zudem sollte jeder mit orolabialen Läsionen die Babys nicht knuddeln oder küssen, 
bis die Läsionen ausgetrocknet und abgeheilt sind, betonte Prof Fabri.

Quelle: 18. Derma-Update-Seminar