Zervixkarzinom Sinkende Mortalität in der Altersgruppe unter 25
Seit Einführung der Routinevakzinierung gegen HPV 2006 nahm die Impfrate in den USA stetig zu, berichten Wissenschaftler:innen um Dr. Poria Dorali, Medizinische Universität von South Carolina in Charleston. Erhebungen stützen zudem, dass dort die Inzidenz des Zervixkarzinoms bei Frauen im Alter unter 25 Jahren zwischen 2012 und 2019 pro Jahr um 12 % gesunken ist (insgesamt um 65 %). Die Forschenden untersuchten nun, ob sich die Inzidenzabnahme auch in einer Mortalitätsreduktion niederschlägt. Hierzu analysierte das Team statistische Daten aus den Jahren 1992 bis 2021.
Im genannten Zeitraum starben laut US-Bevölkerungsregistern 398 Frauen im Alter unter 25 Jahren an Gebärmutterhalskrebs. Die Mortalitätsrate sank im Zeitverlauf: Zwischen 1992–1994 und 2013–2015 verzeichneten die Fachleute eine graduelle Abnahme der Sterblichkeit um jährlich 3,7 %. Diese führen sie auf das breitere Zervixkarzinomscreening zurück. Ab 2013-2015 sank die Sterberate dann deutlicher: Sie reduzierte sich bis zum Ende des Analysezeitraums (2019–2021) jährlich um 15,2 %.
HPV-Impfung senkt Sterberate
Die Anzahl der Krebstodesfälle nahm von 55 im Zeitraum zwischen 1992 und 1994 auf 35 zwischen 2013 und 2015 ab. In den Jahren 2019 bis 2021 starben dagegen nur noch 13 junge Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Hätte sich der zwischen 1992 und 2015 beobachtete Trend unverändert fortgesetzt, wären gemäß der Berechnungen des Teams zwischen 2016 und 2021 zusätzliche 26 Personen an dieser Erkrankung gestorben.
Dass die US-Krebsregister keine Informationen zum individuellen HPV-Impfstatus erheben, verhindert Schlussfolgerungen bezüglich einer Kausalität zwischen der Impfung und der Zervixkarzinommortalität, so die Forscher:innen. Nichtsdestotrotz gehen sie davon aus, dass die HPV-Impfung nicht nur vor der Virusinfektion und der Zervixkarzinomerkrankung schützt: Die Mortalitätsreduktion in den USA ab 2016 betreffe die erste Kohorte, die breit die Vakzine erhielt.
Die Analyseergebnisse belegen die Dringlichkeit, die HPV-Impfquoten weiter zu steigern, betonen die Autor:innen abschließend. Mit Sorge schauen sie diesbezüglich auf die Entwicklung der letzten Jahre: Seit Beginn der COVID-19-Pandemie stagniere die HPV-Vakzinierung. Und 2023 sank die Impfrate sogar – von 79,3 % im Vorjahr auf 75,9 %.
Quelle:
Dorali P et al. JAMA 2024; DOI: 10.1001/jama.2024.22169