Spezifische Immuntherapie: subkutan oder sublingual?
Für die spezifische Immuntherapie (SIT) sind Allergenpräparate mit dokumentierter Wirksamkeit und Sicherheit, die im Rahmen der Therapieallergenverordnung verkehrsfähig sind, zu bevorzugen – so steht es in der aktuell gültigen deutschen Leitlinie. Welche Präparate zugelassen sind, ist auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Allergie und klinische Immunologie zusammengefasst.
Inzwischen steht eine ganze Reihe von subkutan wie sublingual anzuwendenden Therapieallergenen zur Verfügung, erklärte Professor Dr. Margitta Worm von der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Eine klare Präferenz für den einen oder den anderen Applikationsweg hat sie nicht. „Wir machen beides“, bekannte die Kollegin. „Wir besprechen mit den Patienten die Vor- und Nachteile der beiden Anwendungsformen und machen ihnen eindrücklich klar, dass die Therapie nur dann Sinn macht, wenn sie sie drei Jahre konsequent durchführen und eine hohe kumulative Dosis erreicht wird.“
Risikofaktoren für systemische Reaktionen
- aktuelle allergische Symptome und potenzielle Allergenbelastung
- akute Infekte
- Mastzellerkrankung
- Hyperthyreose
- instabiles bzw. unzureichend behandeltes Asthma
- hoher Sensibilisierungsgrad
- Medikamentenanwendung (Betablocker)
- inadäquate Dosissteigerung während der Einleitungstherapie
- ungeeignete Injektionstechnik
- Überdosierung des Allergenextrakts
- Nicht-Beachten der vom Hersteller empfohlenen Dosisreduktion bei Wechsel auf neue Packung (Charge)
- kurze Erkrankungsdauer,
- geringe Beteiligung der unteren Atemwege,
- junges Lebensalter (aber nicht vor dem fünften Lebensjahr),
- gute Compliance und Adhärenz,
- hohe kumulative Dosis der SIT.
Endlich Hilfe bei Erdnussallergie
Quelle: Kongressbericht, 26. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie