Sport und Abnehmen senken das Lymphödemrisiko nach Brustkrebs-OP
Prognostisch entscheidend ist die frühe Diagnose eines Lymphödems. Diese gelingt meist klinisch aufgrund der Schwellung des betroffenen Arms. In Zweifelsfällen können MRT und Lymphszintigraphie weiterhelfen, schreibt Dr. Stanley G. Rockson von der Stanford University School of Medicine. Regelmäßige Nachsorge beschleunigt das Erkennen der Lymphgefäßschädigung offenbar erheblich, was sich auch in einer effektiveren Therapie und in geringeren Krankheitskosten niederschlägt. In einer prospektiven Studie reduzierte die Kombination von aggressiver Risikominderung und Nachsorge die Inzidenz auf 4,4 % im Vergleich zu 36,4 % in der Kontrollgruppe. Zur Untersuchung wird am häufigsten die Bioimpedanz-Spektroskopie eingesetzt, die bereits subklinische Veränderungen aufspüren kann.
Tricks aus dem OP
Risikopatientinnen im ersten Jahr viermal zur Kontrolle
Kontrovers diskutiert wird, wie sich das Risiko für ein Lymphödem bei Brustkrebs senken lässt. Den Patientinnen wird üblicherweise empfohlen, eine heiße Umgebung zu meiden, auf Venenpunktionen und Injektionen auf der operierten Körperseite zu verzichten und dort auch nicht den Blutdruck zu messen. Evidenzbasiert sind diese Ratschläge nicht, räumt Dr. Rockson ein. Besser gesichert ist dagegen schon der Nutzen einer Gewichtsreduktion. Medikamente zur Behandlung lymphatischer Schwellungen gibt es bisher nicht, die Therapie fußt auf physiotherapeutischen Maßnahmen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die manuelle Lymphdrainage. Ergänzt wird sie durch das Tragen vom Kompressionsbandagen, Bewegungsübungen und eine gute Hautpflege. Die manuelle Lymphdrainage ist allerdings umstritten: Eine Metaanalyse konnte keine Reduktion des Ödems nachweisen – möglicherweise wegen der mangelnden Qualität der Studien, so Dr. Rockson. Ein Cochrane-Review bescheinigte der Methode dagegen sehr wohl einen Effekt: Die Kombination von Drainage und Kompression wirke besser als Bandagen allein. Nach dem Abschwellen kann ein maßgefertigter Armstrumpf den Erfolg sichern. Eine weitere Option ist die intermittierende pneumatische Kompression, die das Ödem sowohl während der aktiven Therapie als auch in der Erhaltungsphase verringert.In der Muckibude bessern sich die Symptome
Quelle: Rockson SG. N Engl J Med 2018; 379: 1937-1944