Zink für den Zinken Supplement hilft wohl kaum bei Erkältungen

Autor: Annette Kanis

Dr. Nault et al. verweisen darauf, dass die Ergebnisse der Studien sehr uneinheitlich sind. Dr. Nault et al. verweisen darauf, dass die Ergebnisse der Studien sehr uneinheitlich sind. © Yulia Furman – stock.adobe.com

Zink spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem. Aber kann das Spurenelement, als Supplement präventiv oder therapeutisch eingenommen, auch virusbedingten Atemwegserkrankungen vorbeugen und Erkältungsymptome lindern?

Lässt sich der Verlauf einer Erkältung mit Zinksupplementen positiv beeinflussen? Dieser Frage ging eine Wissenschaftlergruppe um Dr. Daryl Nault von der Maryland University mittels eines systematischen Reviews von 34 randomisierten kontrollierten Studien nach. Die Arbeiten waren in 13 Ländern angefertigt worden, allein 18 stammten aus den USA. Insgesamt waren 6.107 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Präventions- und 2.419 Personen in Therapiestudien erfasst. Untersucht wurden reine Zinkpräparate, Kombiprodukte wie Multivitaminsupplements waren ausgeschlossen.

Im Vergleich zu Placebo bleiben die Schlussfolgerungen dazu, ob Zink das Risiko einer Erkältung reduziert oder deren Dauer verkürzt, recht vage. Das Risiko für die Erkrankung verringerte sich demnach nur geringfügig oder gar nicht, wenn Zink vorsorglich genommen wurde. Kam es zum Infekt, machte die präventive Einnahme nur einen geringen oder gar keinen Unterschied bei der Symptomschwere aus, auch die Erkältungsdauer änderte sich kaum oder gar nicht. Lediglich acht Studien geben gewisse Hinweise, dass sich die Krankheitsdauer geringfügig um etwa zwei Tage verkürzen lässt, wenn man Zink zur Behandlung einnimmt.

In 31 Studien wurde über eher milde unerwünschte Ereignisse wie Geschmacksstörungen und Magenbeschwerden berichtet. Diese traten insbesondere bei der therapeutischen Einnahme von Zink auf.

Dr. Nault et al. verweisen darauf, dass die Ergebnisse der Studien sehr uneinheitlich sind. Die Darreichungsformen und Dosierungen des Spurenelements unterschieden sich bei den einzelnen Untersuchungen zum Teil erheblich, ebenso die Zusammenstellung der Teilnehmergruppen und die Studiendesigns.

Quelle: Nault D et al. Cochrane Database Syst Rev 2024; 5: CD014914; DOI: 10.1002/14651858.CD014914.pub2