Corona: Vitaminsupplemente ohne Effekt, aber mit Nebenwirkungen
Man wagte nun mit der offenen COVID A to Z Study die Probe aufs Exempel.1 Die Teilnehmer nahmen über zehn Tage randomisiert entweder Zinkgluconat (50 mg/d), Ascorbinsäure (8000 mg/d) oder beides zusammen ein oder erhielten nur die Standardbehandlung.
Kaum Unterschiede außer mehr Nebenwirkungen
Voraussetzung war eine via PCR-Test bestätigte leichte SARS-CoV-2-Infektion, die ambulant behandelt wurde. Den primären Endpunkt bildete die Zeit bis zum Erreichen einer 50%igen Symptomreduktion (inkl. Fieber, Husten, Luftnot und Fatigue). Anvisiert waren 520 Teilnehmer, doch bei 214 war Schluss: Man brach nach einer Zwischenanalyse ab, da es angesichts der Ergebnisse unwahrscheinlich war, selbst mit mehr Teilnehmern signifikante Unterschiede zu finden. Unter der Standardtherapie erreichten die Patienten den primären Endpunkt durchschnittlich nach 6,7 Tagen, mit Ascorbinsäure nach 5,5 Tagen, mit Zinkgluconat nach 5,9 Tagen und mit beidem zusammen ebenfalls nach 5,5 Tagen.
Mit einem ungünstigen Studiendesign ließ sich die ausbleibende Wirkung nicht erklären. Im Gegenteil: Das Fehlen von Verblindung und Placebokontrolle sowie die subjektive Einschätzung durch die Patienten hätten den Effekt eigentlich eher über- als unterbewerten müssen, heißt es im begleitenden Kommentar.2 Zudem fiel auf, dass in den Supplementgruppen mehr Nebenwirkungen (Nausea, Diarrhö und Magenkrämpfe) auftraten.
Quellen:
1. Thomas S et al. JAMA Network Open 2021; 4: e210369; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2021.0369
2. Michos ED, Cainzos-Achirica M. A.a.O.: e210431; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2021.0431