HPV-Status in Nasennebenhöhlen relevant Virenassoziation kann prognostischer Faktor bei sinunasalen Karzinomen sein

Autor: Dr. Anne Benckendorff

Das Autorenteam schlägt vor, bei Personen mit SNSCC den HPV-Status zu bestimmen, um sie risikoadaptiert zu stratifizieren. (Agenturfoto) Das Autorenteam schlägt vor, bei Personen mit SNSCC den HPV-Status zu bestimmen, um sie risikoadaptiert zu stratifizieren. (Agenturfoto) © brizmaker – stock.adobe.com

Innerhalb Nasennebenhöhlentumoren sind Plattenepithelkarzinome am häufigsten. Eine aktuelle Untersuchung legt nahe, dass es phänotypisch Unterschiede zwischen HPV-assoziierten von HPV-unabhängigen Läsionen gibt.

Dafür haben Forschende in den USA insgesamt 3.752 Fälle von sinunasalen Plattenepithelkarzinomen (SNSCC) ausgewertet, die zwischen 1975 und 2018 in die Datenbank des „National Cancer Institute’s Surveillance, Epidemiology, and End Results Program” aufgenommen wurden. Weil vor 2010 der HPV-Status nicht erfasst wurde, orientierten sie sich an der Lokalisation: Tumoren in der Nasenhaupthöhle und im Sinus ethmoidales sind typischerweise HPV-assoziiert, solche im Sinus maxillaris und anderen Höhlen typischerweise HPV-unabhängig.

Besseres Gesamtüberleben bei positivem Virennachweis

Der Altersdurchschnitt der Erkrankten lag zum Zeitpunkt der Diagnose bei 66 Jahren. Zwei Drittel von ihnen waren männlich. Im Verlauf des Untersuchungszeitraums nahm der Anteil der HPV-assoziierten Tumoren von ursprünglich gut 40 % auf zuletzt 60 % zu, die der HPV-unabhängigen entsprechend ab. Diese Verschiebung basierte auf einer Zunahme von Tumoren in der Nasenhaupthöhle und einer Abnahme von Tumoren im Sinus maxillaris. Zudem wiesen diejenigen mit HPV-assoziierten Tumoren ein verbessertes Gesamtüberleben auf – unabhängig vom Stadium der Erkrankung. Das Autorenteam schlägt vor, bei Personen mit SNSCC den HPV-Status zu bestimmen, um sie risikoadaptiert zu stratifizieren.

Quelle: Amanian A et al. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2024; DOI: 10.1001/jamaoto.2024.1311