Menopause Von prämenstruellen Störungen direkt in die Wechseljahre
Frauen, die während ihrer reproduktiven Phase an einem prämenstruellen Syndrom (PMS) leiden, haben ein erhöhtes Risiko für eine frühe Menopause und verstärkte Wechseljahresbeschwerden. Das hat eine Studie von Yihui Yang vom Institut für Umweltmedizin des Karolinska-Instituts in Stockholm und Kollegen ergeben. Das Team wertete Daten von 3.635 Probandinnen aus den USA aus, die im Rahmen der Nurses’ Health Study II anhand von Fragebogen zwischen 1991 und 2005 erhoben worden waren. In den Jahren 2009, 2013 und 2017 erfolgten Follow-up-Untersuchungen mit der Erhebung vasomotorischer Symptome (VMS) im Sinne von Wechseljahresbeschwerden. Bis 2017 wurde bei den Frauen alle zwei Jahre der Zeitpunkt der Menopause erfasst.
Der mediane Nachverfolgungszeitraum lag bei 20,3 Jahren. 1.220 Patientinnen mit PMS wurden mit 2.415 ohne PMS verglichen. Es zeigte sich, dass von der Störung betroffene Frauen gegenüber unbelasteten ein signifikant höheres Risiko für eine frühe Menopause hatten (7,1/1.000 Personenjahre vs. 2,7/1.000 Personenjahre). 68,3 % der Teilnehmerinnen mit PMS berichteten über moderate bis schwere Wechseljahresbeschwerden, von denen ohne PMS waren es 55,3 %.
Dieser Zusammenhang ließ sich nicht auf gemeinsame Einflussfaktoren, wie ein junges Alter bei Eintritt der Menarche, Misshandlungen in der Kindheit oder Rauchen, zurückführen. Ebenso wenig wurde er durch psychische Komorbiditäten erklärt. Die Autoren vermuten, dass möglicherweise einerseits Veränderungen in der Hypothalamus-Hypophysen-Achse, andererseits inflammatorische Prozesse während der Follikelbildung und -reifung eine entscheidende Rolle spielen könnten. Patientinnen mit PMS scheinen also eine besondere Gruppe darzustellen, die aufgrund der erhöhten Wahrscheinlichkeit einer frühen Menopause und den hiermit einhergehenden Gesundheitsrisiken engmaschiger beobachtet werden sollten.
Quelle: Yang Y et al. JAMA Netw Open 2023; 6: e2334545; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.34545