Menopause Nationale Strategie gefordert

Gesundheitspolitik Autor: Anouschka Wasner

Die Menopause ist nicht nur ein Problem der betroffenen Frauen. Die Menopause ist nicht nur ein Problem der betroffenen Frauen. © Feng Yu – stock.adobe.com

Wechseljahre sind kein Problem nur der betroffenen Frauen, sondern ein gesamtgesellschaftliches. Das sagt die Unionsfraktion im Deutschen Bundestag und begründet damit einen Antrag auf eine nationale Menopausen-Strategie. Diese soll internationale Erfahrungen aufgreifen und Leitlinien für Frauengesundheit entwickeln.

Konkret wird die Bundesregierung aufgefordert,

  • Aufklärung und Sensibilisierung zum Thema zu fördern,
  • den Zugang zur medizinischen und psychosozialen Gesundheitsversorgung von Frauen niedrigschwellig zu gewährleisten,
  • die Fortbildung zu stärken sowie das Thema Menopause im Medizinstudium besser zu verankern, 
  • das Thema ins betriebliche Gesundheitsmanagement aufzunehmen und Arbeitgeber für die Bedürfnisse von Frauen in den Wechseljahren zu sensibilisieren,
  • Beratung und Behandlung bei menopausalen Beschwerden bei Niedergelassenen abzubilden,
  • Gynäkologinnen und Gynäkologen für eine umfassende Beratung zu Wechseljahresbeschwerden und -therapien zu honorieren, 
  • neue Forschungsformate zur Menopause einzurichten,
  • andere Fachdisziplinen zu sensibilisieren, wie etwa die Innere Medizin oder die Orthopädie, zu denen Patientinnen in der Annahme entsprechender Probleme geschickt werden.

Die gesundheitlichen Auswirkungen der Wechseljahre seien vielfältig und reichten von Blutungsstörungen, Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Schweißausbrüchen und Schlafstörungen bis hin zu langfristigeren Folgen wie Osteoporose und kardiovaskulären Risiken. Viele betroffene Frauen würden infolge der Symptome pauschal mit Burn-out diagnostiziert und falsch behandelt. Betroffene erlebten zudem, dass Symptome heruntergespielt oder falsch zugeordnet werden.

Die gesamtgesellschaftliche Relevanz der Wechseljahre als politisches Thema ergebe sich aus ihren ökonomischen und sozialen Folgen und sei ein genuin gesundheitspolitisches Thema. Die Strategie soll Teil einer geschlechtsspezifischen Gesundheitsstrategie sein, so die Union. Neben diesem Antrag erarbeitet die CDU/CSU-Fraktion daher einen Antrag zum Thema „Männergesundheit in Deutschland fördern und weiterentwickeln“.

Medical-Tribune-Bericht