Typ-1-Diabetes Wechseljahre wechseln den Insulinbedarf
Angesichts der niedrigeren Hormonspiegel müssen die Frauen in der Postmenopause vermutlich weniger Insulin spritzen, berichten Dr. Dr. Andreas Melmer vom Inselspital Bern und Kollegen.
Um den Zusammenhang zwischen den menopausalen Hormonveränderungen und der BZ-Kontrolle beim Typ-1-Diabetes genauer zu beleuchten, analysierten die Kollegen Daten der „Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumentation“ – einem Typ-1-Diabetes-Register, an dem sich 420 Zentren aus der Schweiz, Deutschland und Österreich beteiligen. Das Studienkollektiv bildeten 630 prämenopausale (Alter 35–45 Jahre) und 548 postmenopausale (Alter ≥ 55 Jahre) Typ-1-Diabetikerinnen, die eine Insulinpumpe anwendeten.
Die postmenopausalen Frauen benötigten im Vergleich zu den prämenopausalen signifikant niedrigere absolute sowie auf das Körpergewicht bezogene Insulintagesdosen. Ihr absoluter und relativer Basal-Insulinbedarf war ebenfalls signifikant geringer. Der Bolus-Insulinbedarf dagegen unterschied sich nicht zwischen den Gruppen. Ferner hatten sie eine signifikant niedrigere eGFR.
Exogenes Insulin wird primär renal eliminiert Den geringeren Insulinbedarf in der Postmenopause führen die Autoren einerseits auf die niedrigeren Sexualhormonspiegel und andererseits auf die schlechtere Nierenfunktion zurück – exogenes Insulin wird primär renal eliminiert. Unklar sei jedoch, welche Rolle die Körperzusammensetzung und die Ernährungsgewohnheiten im Hinblick auf die Veränderung des Insulinbedarfs nach den Wechseljahren spielen.
Quelle: Melmer A et al. Swiss Med Wkly 2021; 151: w30025; DOI: 10.4414/smw.2021.w30025