Hormontherapie Üble Wechseljahre
Patientinnen, die ihre Wechseljahrbeschwerden hormonell behandeln, leiden offenbar häufiger an Übelkeit. Forscher zeigten den Zusammenhang anhand des dänischen Verschreibungsregisters. In die Auswertung einbezogen wurden alle Frauen zwischen 45 und 59 Jahren, denen in den Jahren 1997 bis 2017 erstmals Hormone verordnet wurden (oral, transdermal oder vaginal).
Antiemetika folgen als Komedikation
Von den fast 130.000 Däninnen hatten etwa 2.000 in den sechs Monaten vor oder nach dem Beginn der Hormontherapie angefangen, Antiemetika einzunehmen (i.d.R. Metoclopramid). Verglichen wurde die zeitliche Abfolge (Sequenz) der Medikation: Folgt die Übelkeit der Hormongabe, spiegelt sich das in einem verschobenen Sequenzverhältnis wider.
Insgesamt starteten mehr Frauen die Antiemetikaeinnahme nach Beginn der Hormontherapie als umgekehrt (1104 vs. 938). Die Hormontherapie ging den Antiemetika somit mit einem Sequenzverhältnis von 1,18 voraus. Diese zeitliche Abfolge zeigte sich insbesondere für die transdermale und orale Hormonanwendung (Sequenzverhältnis 1,31 und 1,16). Eine Assoziation mit der vaginalen Applikation war nicht feststellbar. Das erhöhte Risiko durch die Hormonpflaster führte man darauf zurück, dass diese keinem First-Pass-Effekt unterliegen.
Quelle: Rahbek MT et al. JAMA Netw Open 2022; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.11883