Akupunktur linderte typische Beschwerden der Wechseljahre
Wechseljahresbeschwerden kann man durch eine Hormontherapie in den Griff bekommen. Doch viele Frauen suchen nach Alternativen, um z.B. die erhöhten Risiken thromboembolische Ereignisse zu umgehen. Eine solche Option böte die Akupunktur. Bisherige Studien zur Wirksamkeit der fernöstlichen Heilmethode bei Frauen in den Wechseljahren haben aber aufgrund methodischer Schwächen nur wenige überzeugt, schreiben Dr. Kamma S. Lund und Kollegen von der Universität Kopenhagen.
In ihrer randomisierten Kontrollstudie untersuchten die Wissenschaftler, wie sich Kurzakupunktur im Rahmen der hausärztlichen Versorgung auf mittlere bis schwere klimakterische Symptome auswirkt.
Weniger Symptome bereits nach drei Wochen
Insgesamt 70 Patientinnen aus neun dänischen Hausarztpraxen wurden per Los entweder der Interventions- oder der Kontrollgruppe zugeteilt. Erstere erhielten einmal wöchentlich über fünf Wochen eine standardisierte Therapie (insgesamt acht Akupunkturpunkte). Die zehnminütigen Sitzungen wurden von Hausärzten durchgeführt, die durchschnittlich seit 14 Jahren Western Medical Acupuncture praktizierten. Im Kontrollarm verzichtete man auf eine Schein-Behandlung, um einen möglichen Placeboeffekt zu vermeiden. Die einzelnen Symptome wurden anhand des MenoScore-Fragebogens (11 Skalen) erfasst.
Bereits nach drei Wochen Kurzakupunktur litten die Frauen im Gegensatz zur Kontrollgruppe deutlich weniger unter Hitzewallungen. Auch andere Beschwerden wie Tag- und Nachtschweiß, allgemeines Schwitzen, Schlafstörungen, emotionale Verletzlichkeit sowie Haut- und Haarprobleme verbesserten sich. Nach sechs Wochen gaben 80 % der Frauen an, dass ihnen die Behandlung geholfen habe.
Quelle: Lund KS et al. BMJ Open 2019; 9: e023637