COVID-19-Impfung vor Schwangerschaft Vor allem mRNA-Impfstoffe erweisen sich als gute Wahl
Eine SARS-CoV-2-Infektion während der Schwangerschaft birgt gesundheitliche Risiken für die werdende Mutter und den Fötus. Die WHO empfiehlt daher die Impfung gegen COVID-19 für Schwangere. Dennoch ist ein Viertel der Frauen im gebärfähigen Alter in England nicht geimpft.
Ein Grund hierfür ist möglicherweise die Sorge vor negativen Auswirkungen der Impfung, schreibt ein Expertenteam um Dr. Arun Suseeladevi von der University of Bristol. Die Gruppe untersuchte daher, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen einer Coronaimpfung bis zu zwölf Monate vor Eintreten der Gravidität und dem Ausgang der Geburt sowie dem Auftreten von venösen Thromboembolien. Analysiert wurden elektronische Daten von Schwangerschaften, die zwischen Mai 2021 und Oktober 2022 mindestens 24 Wochen andauerten.
Knapp 187.000 Schwangerschaften kamen für die Auswertung infrage. 28,5 % der Frauen hatten eine erste COVID-19-Impfdosis vor Beginn der Schwangerschaft erhalten, etwa die Hälfte von ihnen (n = 26.395) wurde während der Schwangerschaft mindestens ein weiteres Mal vakziniert.
Die Impfung gegen das Coronavirus wirkte sich nicht nachteilig auf die Gravidität aus: Das Risiko für eine extrem frühe Geburt (Schwangerschaftswoche 24–31) und ein geringes Geburtsgewicht der Neugeborenen war unabhängig vom Impfstofftyp geringer (adjustierte Hazard Ratio, aHR, 0,74 bzw. 0,94) im Vergleich zu Frauen, die vor der Schwangerschaft nicht geimpft wurden. Bei Frauen, die einen mRNA-Impfstoff erhalten hatten, fiel zudem das Risiko für eine Totgeburt niedriger aus (aHR 0,72). Die Wahrscheinlichkeit für venöse Thromboembolien während der Schwangerschaft war bei Frauen, die einen Vektorimpfstoff erhalten hatten, erhöht (aHR 1,54), nach der Impfung mit einer mRNA-Vakzine jedoch nicht (aHR 1,02).
Quelle: Suseeladevi AK et al. Lancet Reg Health Eur 2024; DOI: 10.1016/j.lanepe.2024.101025