Frühgeburt: Geburtsgewicht beeinflusst epigenetische Uhr

Autor: Sabine Mattes

Frühchen mit extrem niedrigem Geburtsgewicht haben einen schweren Start ins Leben. Sie sind vor und nach der Geburt hohem Stress ausgesetzt. Frühchen mit extrem niedrigem Geburtsgewicht haben einen schweren Start ins Leben. Sie sind vor und nach der Geburt hohem Stress ausgesetzt. © iStock/Ondroo

Frühgeborene, stark untergewichtige Jungen altern schneller als Menschen, die mit normalem Gewicht auf die Welt gekommen sind.

Frühchen mit extrem niedrigem Geburtsgewicht haben einen schweren Start ins Leben. Sie sind vor und nach der Geburt hohem Stress ausgesetzt, heißt es in einer kanadischen Studie. Jungen scheinen damit schlechter umgehen zu können als Mädchen, was dazu führen könnte, dass sie schneller altern.

Die Wissenschaftler analysierten die Daten von 45 Teilnehmern einer Langzeitkohorte, mit der seit 1977 Babys mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1000 g beobachtet werden. Die Referenzgruppe bestand aus 49 normalgewichtig geborenen Personen. Im Alter zwischen 30 und 35 Jahren wurde den Studienteilnehmern eine Speichelprobe entnommen. Über den Methylierungsgrad der DNA ließ sich über die sogenannte epigenetische Uhr das biologische Alter bestimmen.

Dieses lag bei Männern, die bei Geburt weniger als ein Kilogramm gewogen hatten, mit durchschnittlich 4,6 Jahren signifikant höher als bei normalgewichtig Geborenen. Die Differenz blieb auch nach Berücksichtigung chronischer Krankheiten und neurosensorischer Beeinträchtigungen bestehen. Bei den Frauen ließ sich ein solcher Unterschied nicht feststellen.

Quellen:
1. van Lieshout RJ et al. Pediatrics 2021; 147: e2020001230; DOI: 10.1542/peds.2020-001230
2. Pressemeldung McMaster University