Was bei starkem Nasenbluten zu tun ist: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wenn das Blut des Patienten für seine Begriffe zu heftig aus der Nase fließt, kann er durchaus panisch in der Praxis auftauchen. Erkennen Sie keine Anzeichen einer fachspezifischen Notfallsituation, gilt: Ruhig bleiben. Ein ruhiges Auftreten des Arztes senkt nicht nur den Blutdruck des Patienten – Hypertonie ist der Situation nicht zuträglich –, sondern erleichtert auch die nachfolgenden Schritte, schreiben Sara-Lynn Hool von der Universitätsklinik für HNO-, Kopf- und Halschirurgie des Inselspitals Bern und ihre Kollegen.
Setzen Sie den Patienten auf einen Stuhl und lassen Sie ihn das Blut im Mund ausspucken. Nicht schlucken – zu viel Blut ist ein ausgezeichnetes Brechmittel! Um den Blutfluss abzumildern bzw. zu stoppen, reicht oft bereits die manuelle Kompression der vorderen, knorpeligen Nasenanteile, und zwar kontinuierlich über 5–10 min. Zusätzlich sollten Sie die Vitalparameter kontrollieren.
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Abschließend sollten Sie klären, ob Gerinnungsstörungen oder Medikamente dahinter stecken könnten. Nimmt Ihr Patient ein Antikoagulans ein, sollte die Indikation geprüft werden. Nach einer Verödung sollte der Patient auf eine adäquate Pflege (Salbe oder Spray) achten und körperliche Anstrengung vorerst vermeiden. Außerdem gilt laut den Kollegen aus der HNO: „Manipulationen sind dem Patienten grundsätzlich untersagt“.Quelle: Hool S et al. Ther Umsch 2020; 77: 185-188; DOI: 10.1024/0040-5930/a001175