Weichmacher in Fisch könnten positive Effekte von Omega-3-Fettsäuren aufheben
Kaltwasserfische enthalten reichlich Omega-3-Fettsäuren, darunter Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Obwohl beide kardioprotektiv wirken, scheint der Verzehr von Fisch die Mortalität – zumindest in westlichen Ländern – nur in Mengen bis etwa 20 g pro Tag zu senken.
Dass der Effekt bei größeren Portionen wieder abnimmt, könnte an der Schadstoffbelastung liegen. Hinweise darauf haben Forscher um Dr. Carolina Donat-Vargas vom Karolinska Institut in Stockholm gefunden.
Auf Basis alter Studiendaten schätzten sie bei 69 498 Frauen und Männern die tägliche Aufnahme von polychlorierten Biphenylen (PCB), Methylquecksilberverbindungen sowie EPA und DHA und setzten diese in Bezug zur Mortalität in der Studiengruppe. Etwa zwei Drittel der PCB stammten aus Fischmahlzeiten.
Insgesamt hatte das Fünftel der Teilnehmer mit der höchsten PCB-Last ein 20 % höheres Sterberisiko als das Fünftel mit der niedrigsten und lebte ca. neun Monate kürzer. Die kardiovaskuläre Mortalität war um 31 % erhöht.
Fettsäuren senkten dagegen das kardiovaskuläre Sterberisiko um 21 % und gingen zudem mit einer niedrigeren Krebssterblichkeit einher. Allerdings nur bei Personen mit Ingestionsraten in den unteren drei Quintilen – darüber war der Effekt nicht zu beobachten. Trotzdem lebten die Probanden, die am meisten EPA/DHA zu sich nahmen, rund ein halbes Jahr länger als die mit der geringsten Aufnahme. Quecksilber beeinflusste die Mortalität nicht.
Quelle: Donat-Vargas C et al. J Intern Med 2019; DOI: 10.1111/joim.12995