Viel Omega 3 hilft herzlich wenig
Viele wollem ihrem Herz etwas Gutes tun, indem sie zusätzlich zur normalen Ernährung auf Omega-3-Präparaten setzen. Die Ergebnisse einer aktuellen Studie nimmt ihnen vermutlich etwas Wind aus den Segeln. Ein nennenswerter Effekt auf das kardiovaskuläre System bleibt demnach aus.
Zu diesem Schluss kamen Dr. Asmaa Abdelhamid von der University of East Anglia in Norwich und Kollegen. In einem Cochrane-Review analysierten sie die Daten von mehr als 112 000 Patienten und gingen der Frage nach, ob die „Extraportion“ Omega 3 aus fettem Fisch, Supplementen oder pflanzlichen Ölen einen Vorteil bei Herz-Kreislauf-Krankheiten bringt. Die Ergebnisse ernüchtern.
- Tierisches Omega 3 hatte keinen oder nur einen minimalen Effekt auf Gesamtsterberate, kardiovaskuläre Mortalität bzw. Ereignisse, KHK, Schlaganfälle oder Arrhythmien.
- Pflanzliches Omega 3 könnte eventuell das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und die KHK-Mortalität um 0,1 % senken und die Wahrscheinlichkeit von Arrhythmie leicht reduzieren.
Tierische Fettsäuren senken immerhin die Triglyzeride
Fettsäuren aus Lein- und Walnussöl scheinen zumindest die kardiovaskuläre Gesundheit marginal positiv beeinflussen, resümieren die Autoren. Tierischen Präparaten könnte man zugute halten, dass sie die Triglyzeride senken und das HDL erhöhen. Pflanzliche senken das HDL wohl.
Quelle: Abdelhamid AS et al. Cochrane Database Syst Rev 2018; 7: CD003177