Schwangerschaft Weniger Proteine, weniger Kind

Autor: Sabine Mattes

Ob es sich um einen kausalen Zusammenhang handelt, müssten künftige Studien zeigen. Ob es sich um einen kausalen Zusammenhang handelt, müssten künftige Studien zeigen. © Pixel-Shot - stock.adobe.com

Frauen, die sich während der Schwangerschaft vegan ernähren, bringen leichtere Kinder zur Welt. Auch die Wahrscheinlichkeit für eine Präeklampsie ist bei diesen Frauen erhöht.

Viele Frauen ernähren sich auch in der Schwangerschaft vegetarisch oder vegan. Ob dies Folgen für das ungeborene Kind hat, versuchten Wissenschaftler um Dr. Signe Hedegaard von der Universität Kopenhagen in einer Kohortenstudie zu klären. Als Basis ihrer Analyse diente eine dänische Geburtenkohorte, die die Jahre 1996 bis 2002 umfasste. Von rund 66.700 Frauen standen fragebogengestützte Angaben zur Ernährung während der Schwangerschaft zur Verfügung. 

Der Anteil an Veganerinnen in der Kohorte war mit 0,03 % sehr gering. Auch Ovo-Lacto-Vegetarierinnen – also Frauen, die kein Fleisch und keinen Fisch, wohl aber Eier und Milchprodukte essen – machten nur 0,3 % der Schwangeren aus. Die meisten Teilnehmerinnen aßen sowohl tierische als auch pflanzliche Lebensmittel. Sowohl die Veganerinnen als auch die Ovo-Lacto-Vegetarierinnen nahmen im Vergleich zu den Frauen, die sich nicht nennenswert einschränkten, weniger Proteine zu sich (10 % bzw. 13 % vs. 15 % der Gesamtenergieaufnahme). Defizite bei Mikronährstoffen glichen die Veganerinnen oft über Nahrungsergänzungsmittel aus.

Bei den Veganerinnen kam es während der Schwangerschaft häufiger zu Präeklampsien als bei den Frauen, die sich nicht einschränkten. Auch waren ihre Kinder bei der Geburt durchschnittlich um 240 g leichter – was mit der geringeren Proteinaufnahme zusammenhängen könnte, erläutern die Forscher. In ganz ähnlichem Umfang sinkt das Geburtsgewicht, wenn die Frauen während der Schwangerschaft rauchen, ordnen die Wissenschaftler diese Beobachtung ein. Aufgrund der kleinen Stichprobengröße seien die Ergebnisse aber mit Vorsicht zu interpretieren. Ob es sich um einen kausalen Zusammenhang handelt, müssten künftige Studien zeigen.

Quelle: Hedegaard S et al. Acta Obstet Gynecol Scand 2024; 103: 1046-1046; DOI: 10.1111/aogs.14778