Corona Vegetarier haben seltener schwere Verläufe
Es gibt viele Gründe, den Fleischkonsum zu beschränken. US-Wissenschaftler fügen nun einen neuen Aspekt hinzu: COVID-19. Wie Dr. Hyunju Kim von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore und Kollegen berichten, sind Vegetarier zwar nicht besser gegen eine Infektion mit SARS-CoV-2 geschützt als Fleischesser, sie erkranken aber oftmals weniger schwer.
Auch Pescetarier sind besser geschützt
Konkret reduzierte eine überwiegend pflanzliche Ernährung die Wahrscheinlichkeit für einen schwereren Verlauf von COVID-19 um 73 %. Bezogen die Forscher Fischliebhaber ein, fiel die Reduktion mit 59 % zwar schwächer, aber immer noch deutlich aus.
Für die Studie hatte das Team gezielt medizinisches Fachpersonal befragt, das in Kontakt mit Coronapatienten stand. Fast 2.900 Teilnehmer aus sechs Ländern füllten den Online-Fragebogen zu Ernährungsgewohnheiten und einer etwaigen SARS-CoV-2-Infektion aus. 568 waren nachweislich infiziert gewesen. Bei etwa einem Viertel nahm die Erkrankung einen moderaten bis schweren Verlauf. Diese Gruppe aß eigenen Angaben zufolge häufiger kohlenhydratarm und proteinreich.
Im Vergleich zu pflanzlicher Ernährungsweise mit oder ohne Fisch machte ein solcher Low-Carb-High-Protein-Speiseplan schwerere COVID-19-Verläufe bis zu viermal wahrscheinlicher. Auf die Dauer der Erkrankung hatte die Ernährungsweise aber offenbar keinen Einfluss.
Quelle: Kim H et al. BMJ Nutr Prev Health 2021; 4: 257-266; DOI: 10.1136/bmjnph-2021-000272