Psilocybin-Trips gegen Depression Wer profitiert am meisten?

Autor: Dr. Susanne Meinrenken

Psilocybin-Trips können einen antidepressiven Effekt bei Patientinnen und Patienten mit Depressionen haben. Psilocybin-Trips können einen antidepressiven Effekt bei Patientinnen und Patienten mit Depressionen haben. © Cannabis_Pic – stock.adobe.com

Verschiedene Studien bestätigten den antidepressiven Effekt von Psilocybin, einem serotonergen Halluzinogen mit geringem Suchtrisiko.

Einige Fragen sind aber noch offen, meinen Athina-Marina Metaxa von der Universität Oxford und Prof. Dr. Mike Clarke vom ICS-A Royal Hospital in Belfast. Beispielsweise wurden in sämtlichen Arbeiten mögliche Einflussfaktoren auf den Therapieerfolg bislang kaum berücksichtigt.

Größere Wirkung bei sekundärer Erkrankung

Das Autorenteam wertete neun randomisierte Studien aus, in denen Psilocybin gegen Placebo oder ein anderes Medikament zur Therapie einer klinisch relevanten Depression geprüft wurde. Die größte Wirkung zeigte sich bei älteren Patientinnen und Patienten und bei solchen mit sekundärer Depression (z. B. wegen einer lebensbedrohlichen Erkrankung). Der Effekt war auch größer, wenn die Symptome im Selbstbericht erfasst wurden. Behandelte, die bereits Erfahrung mit Psychedelika hatten, profitieren mehr als Unerfahrene.

Die Kolleginnen und Kollegen schlagen vor, in zukünftigen Forschungsprojekten die Erwartungshaltung der Teilnehmenden bezüglich der Substanz genauer zu prüfen. Ebenso sollten Effekte des Therapiesettings, der Beziehung zum therapeutischen Personal und der Dosierung näher untersucht werden. So ließe sich das antidepressive Potenzial von Psilocybin möglicherweise steigern.

Quelle: Metaxa AM, Clarke M. BMJ 2024; 385: e07084; doi: 10.1136/bmj‑2023‑078084