Herzinsuffizienz Wie schlecht ist die fortgeschrittene Glykation fürs Herz?
Die Kohorte aus der populationsbasierten Rotterdam-Studie bestand aus 2.426 Teilnehmern. Den AGE-Gehalt erfasste man über eine Autofluoreszenz-Messung der Haut. Anhand der 64 Teilnehmer mit einer bestehenden Herzinsuffizienz ließen sich höhere Autofluoreszenz-Werte mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine Herzinsuffizienz assoziieren (Odds Ratio, OR, 2,9). Unter den Teilnehmern ohne kardiale Insuffizienz zeigte sich ein inverser Zusammenhang zwischen den Fluoreszenz-Werten und der systolischen Funktion. Pro Anstieg um eine Autofluoreszenz-Einheit sank die linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) über alle Teilnehmer der Subkohorte um 0,98 %.
Lag bei den Patienten ein Typ-2-Diabetes vor, verstärkte sich der Zusammenhang. Während ohne Diabetes sich die LVEF pro Autofluoreszenz-Einheit mehr um 0,78 % reduzierte, stieg dieser Wert bei Teilnehmern mit Typ-2-Diabetes auf 1,84 % an.
Zudem zeigte sich bei den männlichen Diabetikern, dass höhere Autofluoreszenz-Werte auch mit einer schlechteren diastolischen Funktion zusammenhängen – ohne die Stoffwechselerkrankung oder bei Frauen gab es diesen Zusammenhang nicht. Über welche Mechanismen die AGE mit einer Herzinsuffizienz in Verbindung stehen, wurde in der Studie allerdings nicht untersucht.
Quelle: Arshi B et al. Diabetologia 2022; DOI: 10.1007/s00125-022-05821-3