Wie sieht die Krebstherapie der Zukunft aus?
Wir schauen auf die onkologische Landschaft und sehen ein bundesweites Netzwerk aus (Spitzen-)Zentren, es gibt übergeordnete Programme, den Nationalen Krebsplan, die Dekade gegen Krebs, und, ja, auch konkrete Erfolge, etwa Qualitätsverbesserungen. Alles ist gut – und niemand sieht die Defizite.
So sind etwa die Ausgaben der Zentren 20 Jahre nach deren Gründung immer noch nicht regelfinanziert, sondern auf Spenden angewiesen. Wie schon der Nationale Krebsplan, so war auch die Dekade zwischen 2020 und 2030 mit viel Enthusiasmus gestartet und mangels Ressourcen auf der Strecke geblieben.
Die von der vormaligen Kanzlerin in Aussicht gestellten Fördermittel in Milliardenhöhe waren auf wenige Millionen Euro zusammengeschnurrt, obwohl bald jeder Dritte von uns an Krebs sterben wird. Eine leitliniengerechte Versorgung, wie die Molekularpathologie bei Lungenkrebs, ist immer noch nicht schwellenfrei umgesetzt.
Neue diagnostische und therapeutische Verfahren werden auch 2030 nach einem „Keinen Cent mehr“-Modell mit etwa 6 % der Gesundheitssaufwendungen aus den Zeiten von „Chirurgie und ein bisschen 5-FU“ finanziert. Und wir alle standen dem Fortschritt mit berufsständischen Egoismen und Bequemlichkeit im Weg – etwa bei der Früherkennung oder Digitalisierung.
Jetzt öffnen wir wieder die Augen. Gott sei Dank ist es erst 2019. Wir können das alles viel besser machen – von Zero to Hero!
Expertenkommentar