Nahrungsergänzungsmittel Zumindest prämenopausal bleibt der Effekt von Vitamin D und Calcium fraglich

Autor: Sabine Mattes

Weder Vitamin D noch Calcium noch die kombinierte Gabe konnte prämenopausal die Knochenmineraldichte erhöhen. Weder Vitamin D noch Calcium noch die kombinierte Gabe konnte prämenopausal die Knochenmineraldichte erhöhen. © amazing studio – stock.adobe.com

Alle drei Sekunden erleidet ein Mensch aufgrund von Osteoporose einen Knochenbruch. Neben Sport kann unter anderem auch eine gesunde Ernährung dazu beitragen, den Knochenschwund zu verhindern. 

Für Frauen in der Menopause wird oft die zusätzliche Einnahme von Calcium und Vitamin D empfohlen, um einer Osteoporose vorzubeugen. Eine Forschergruppe um Prof. Dr. Lucia Méndez-Sánchez, Clinical Epidemiology Unit, Children‘s Hospital of Mexico Federico Gomez-Faculty of Medicine UNAM, Mexico City untersuchte, ob sich diese Nahrungsergänzungsmittel auch schon prämenopausal zum Aufbau der Knochenmineraldichte eignen und so Frakturen verhindert werden können. 

Die Wissenschaftler analysierten dazu sieben Kontrollstudien mit insgesamt 941 Teilnehmerinnen zwischen 18 und 42 Jahren, die für mindestens drei Monate Calcium und/oder Vitamin D bzw. ein Placebo genommen hatten. Das Ergebnis war ernüchternd: Weder die einzelne noch die kombinierte Einnahme der Supplemente wirkte sich signifikant gegenüber Placebo auf die Knochenmineraldichte in Hüfte oder Wirbelsäule aus. Sie schien auch das Auftreten von Frakturen oder anderer unerwünschter Ereignisse nicht zu beeinflussen. Die Teilnehmerinnen klagten allerdings ebenfalls weder über Nebenwirkungen noch fühlten sie sich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt – die Nahrungsergänzung schadete also zumindest nicht

Die Ergebnisse lieferten keine Anhaltspunkte dafür, dass sich Vitamin D und Calcium – einzeln oder in Kombination – prämenopausal bei gesunden Frauen positiv auf die Knochenmineraldichte in Hüfte oder Wirbelsäule auswirkten, schließen die Autoren. Es sei deswegen unwahrscheinlich, dass sie dabei helfen könnten, in dieser Gruppe vertebrale und nicht-vertebrale Frakturen zu verhindern.

Quelle: Méndez-Sánchez L et al. Cochrane Database Syst Rev 2023; DOI: 10.1002/14651858.CD012664.pub2