Bundestagswahl Ärzte-Promis aus NRW getrennt

Gesundheitspolitik Autor: Ruth Bahners

Nach der Wahl sind Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) und Rudolf Henke (CDU) nicht mehr zusammen im Bundestag. Nach der Wahl sind Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) und Rudolf Henke (CDU) nicht mehr zusammen im Bundestag. © Martin Kraft/wikimedia (CC BY-SA 4.0); iStock/baona; Jochen Rolfes

Der eine bleibt, der andere muss gehen. Zwei prominente ärztliche Kandidaten aus Nordrhein-Westfalen schnitten bei der Wahl für ein Bundestagsmandat höchst unterschiedlich ab.

Während Professor Dr. Karl Lauterbach (SPD) sein Direktmandat in Leverkusen/Köln wieder holen konnte, hat ­Rudolf Henke (CDU), Präsident der Ärztekammer Nordrhein, sein Mandat verloren.

Armin Laschet hatte auf Direktkandidatur verzichtet

Gut 35.000 Aachener Bürger gaben Henke (67) ihre Stimme. Doch die 25,6 % reichten nicht aus. Der Mitbewerber der Grünen, Oliver Krischer, erreichte 30,2 % und zieht damit in den 20. Deutschen Bundestag ein. Auf seiner Facebookseite bedankte sich Henke bei seinen Wählern und verabschiedete sich von seinen Bundestagskollegen der 19. Wahlperiode.

2009 hatte Henke, damals noch Vorsitzender des Marburger Bundes, das Direktmandat gegen die amtierende Bundesgesundheitsministerin Ulla ­Schmidt (SPD) gewonnen.

Der CDU-Kanzlerkandidat und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Armin Laschet hatte zugunsten von Henke auf die Kandidatur für das Direktmandat in Aachen verzichtet. Er war mit Platz 1 auf der Landesliste für den Einzug ins Berliner Parlament abgesichert.

Folgt im BMG auf Spahn bald Prof. Lauterbach?

Anders ging die Wahl für Prof. Lauterbach (58) aus. Er wurde in seinem Wahlkreis Leverkusen und einem Stück von Köln zum fünften Mal direkt gewählt. Mit 45,6 % oder rund 69.700 Stimmen holte er nach eigenen Angaben doppelt so viele Stimmen wie seine Mitbewerberin von der CDU, ­Serap ­Güler, Staatssekretärin für Integration im NRW-Familienministerium.

Der Epidemiologe, der spätestens seit der Corona­krise den Bürgern als eifriger Twitterer und gefragter Interviewpartner der Medien bekannt sein dürfte, war schon Wochen vor der Wahl als ein möglicher Nachfolger von Jens Spahn (CDU) im Amt des Bundesgesundheitsminis­ters gehandelt worden.

Medical-Tribune-Bericht