Deckelchen gesucht: Tipps für eine bessere Performance bei der Partnersuche

Mediziner in der Freizeit Autor: Anouschka Wasner

Wie Sie berufsspezifische Hürden auf Ihrem Weg zum Traumpartner nehmen.
Wie Sie berufsspezifische Hürden auf Ihrem Weg zum Traumpartner nehmen. © iStock.com/Kevin Smart, iStock/leremy

Wie finden Ärztinnen und Ärzte auf Partner­suche diejenigen, die sie „wirklich wollen“?

Ein Drittel der Kunden der Partneragentur Ria Göhler sind Mediziner. Mit jedem von ihnen hat Agenturchef Martin Göhler oder ein anderer Agentur-Coach gesprochen. „Wir legen Wert darauf, unsere Kunden persönlich kennenzulernen. Dann können wir sie besser und gezielter bei ihrer Partnersuche begleiten“, sagt er. Durch diese Gespräche hat Göhler auch etwas über Ärzte gelernt.

Mediziner sind auch nur Menschen – aber spezielle

„Grundsätzlich unterscheidet sich die Partnersuche von Medizinern nicht von der anderer Menschen mit anspruchsvollen und zeitintensiven Berufen.“ Aber: Ärzte hätten Eigenschaften, die zwar auch andere Berufsgruppen aufweisen, die aber eben doch für Mediziner charakteristisch sind. Oft sind diese auf die beruflichen Erfahrungen zurückzuführen, z.B. auf die speziellen Arbeitszeiten gepaart mit hoher Verantwortung und zeitlichem Druck. Oder auch auf die oft sehr intensiven Kontakte mit Menschen sowie die emotional geprägte Erwartungshaltung von Patienten an die eigene Arbeitsleistung.

Tipps für Mediziner-Singles auf Partnersuche

Der Single-Arzt bzw. die Single-Ärztin muss sich fragen: Was und wie viel bin ich überhaupt bereit zu ändern? Alleinstehende Mediziner mit einem anstrengenden Berufsalltag samt Wochenend- und Nachtdiensten haben sich meist in einem ganz eigenen Alltag eingerichtet. Zum Beispiel mit viel Sport als Ausgleich und Treffen mit Freunden, wann immer es geht, weil man sonst ja nur noch für den Beruf lebt. Direkt nach dem Dienst heißt es dagegen oft, nur noch abschalten – und das geht am besten über die Pflege der eigenen, individuellen Hobbys, etwa speziellen Film-Vorlieben. Je länger ein Single alleine lebt, desto größer ist die Herausforderung, sich auf einen Partner einzustellen. Doch wer mit dem Partner sein Singleleben nahezu unverändert fortsetzen will, könnte schnell Schiffbruch erleiden. Ärztinnen und Ärzte in verantwortungsvoller Position sollten die berufliche Rolle nicht auf die Partnerschaft übertragen. Wer wie Ärzte täglich große Verantwortung für andere Menschen hat und daran gewöhnt ist, zeitkritische Entscheidungen mit großer Reichweite zu treffen, richtet sich in dieser Position ein. Je größer die Verantwortung, desto größer der Hang, in dieser Position zu verhaften. In einer Partnerschaft gilt es jedoch, aus dieser beruflichen Position zurückzutreten. Hier sollten die Rollen anders verteilt sein, Gleichberechtigung ist die Voraussetzung für eine vertrauensvolles Miteinander. Wer sich zu stark festlegt, verpasst möglicherweise Chancen. Ärztinnen und Ärzte stellen in der Regel hohe Ansprüche an sich selbst. Diese Eigenschaft hat ihnen dabei geholfen, in Ausbildung und Beruf so weit zu kommen. Mit zunehmendem Alter verfestigt sich dieser Charakterzug eher. Je höher aber die Ansprüche, desto geringer die Chance, einen passenden Partner kennenzulernen. Die Unterscheidung zwischen einer hohen und einer übersteigerten Anspruchshaltung ist fließend. Auch in einer beginnenden Partnerschaft kann es schwierig werden, wenn die eigenen Vorstellungen auf den potenziellen Partner übertragen werden oder die eigene Zielstrebigkeit bestimmte Erwartungen, Ansprüche und Hoffnungen an die Beziehung alternativlos erscheinen lässt. Es besteht die Gefahr, dass Werte und Vorstellungen des Partners zu wenig Raum bekommen.

„Wenn jemand tagtäglich Ansagen machen muss, die über das Leben anderer Leute bestimmen – das brennt sich ein“, sagt Göhler. „Manche Eigenschaft, die Ärzte in ihrer beruflichen Position sozusagen kultivieren müssen, ist in einer Partnerschaft aber schwer auszuhalten.“ Will der Arzt also eine Beziehung eingehen, muss er dieses Phänomen ggf. erkennen können – und dann einen Ansatz finden, es zu verändern. „Diese Aufgabenstellung ist nicht unlösbar“, betont Göhler. Er empfiehlt seinen Kunden, sich gegebenenfalls coachen zu lassen. „Wenn mir eine Kundin nach einem Date mit einem Arzt sagt ‚Der hat doch gar keine Zeit für mich vor lauter Arbeit und anderen Dingen‘ oder ‚Der redet ja immer nur von seiner Tätigkeit‘, dann spreche ich den Kunden an, statt ihn immer weiter zu vermitteln. Das würde nur Enttäuschung auf beiden Seiten auslösen.“

Manche Tipps richten sich mehr an Ärzte als an andere

Genauso gibt es z.B. Ärztinnen, die als beruflich erfolgreiche Frauen genaue Vorstellungen davon haben, wie der Partner beschaffen sein soll. „Dann muss man darüber reden, wie realistisch das ist“, so Göhler. Kann man denn Suchenden Tipps mit auf den Weg geben? Dass man sich nach einer Trennung Zeit lassen soll, gilt universell. Ebenso, dass es gut ist, sich mit Erfahrungen auseinanderzusetzen und diese mit Blick auf die eigenen Erwartungen und Bedürfnisse aufzuarbeiten. Aber: „Manche Tipps scheinen sich ein wenig mehr an Ärztinnen und Ärzte zu richten als an andere“, so Göhler. In diesem Sinne: Vielleicht erkennen Sie bei einem Blick auf die Tipps im Kasten, die die Partneragentur exklusiv für Medical Tribune aus ihren Beratungserfahrungen mit Ärztinnen und Ärzten zieht, das ein oder andere Phänomen wieder.