Diabetesberatung Experiment gewagt – und gewonnen
Rund ein Jahr dauerte es von der Idee bis zur Umsetzung des Barcamps des VDBD (Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland). Der VDBD-Vorstand hatte sich trotz des anhaltenden Trends zu digitalen Veranstaltungsformaten entschlossen, ein für den Verband ungewohntes und neues Präsenzformat zu verwirklichen. Mit Unterstützung des Teams von MedTrix wurde ein Konzept entwickelt zum Themenkreis „Marktwert – Mehrwert – Geldwert: Was bin ich als Diabetesfachkraft?“
Partizipativ
Ein Barcamp ist keine klassische Konferenz mit Vorträgen, vielmehr bestimmen die Teilnehmenden selbst, zu welchen Aspekten des Mottos sie diskutieren möchten, und entwickeln zu Beginn gemeinsam und partizipativ das Programm, das in mehreren Runden mit parallelen Workshops („Sessions“) inhaltlich gefüllt wird.
Für das VDBD-Barcamp hatten die Organisatoren eine coole, inspirierende Location gefunden. Neben VDBD-Geschäftsführerin Dr. Gottlobe Fabisch und Ria Grosse aus dem Berliner Team war auch der Vorstand durch Kathrin Boehm, Dr. Lars Hecht, Yvonne Häusler und Theresia Schoppe vor Ort. Ein Team von MedTrix begleitete die Veranstaltung, Profi-Fotograf Dirk Deckbar fing die Atmosphäre und die lebendigen Diskussionen gekonnt in Bildern ein, Anne Seubert hatte die Moderation übernommen.
Kreativ
Zur Einstimmung durften sich alle Teilnehmenden ein eigenes Namensschild gestalten, was am „Kreativ-Tisch“ sofort zu anhaltender Kommunikation führte – schon war das Eis gebrochen. Pünktlich um 9.30 Uhr übernahm Anne Seubert das Zepter, um die Teilnehmenden im Namen des VDBD zu begrüßen, eine Vorstellungsrunde zu starten und zusammen mit den „Barcamper*innen“ den Session-Plan mit vier Slots von je 45 Minuten und jeweils vier parallel stattfindenden, unterschiedlichen Schwerpunkten zu erstellen. Die Themen, die den Diabetesfachkräften wichtig waren, reichten von Abrechnungsfragen über steigende Verantwortung und wachsende Aufgabenbereiche, Selbstfürsorge, Selbstständigkeit und Freiberuflichkeit bis hin zu Diabetes in Klinik und Pflege oder Zukunft der Schulung.
Insights
Insbesondere die Sessions zu Selbstständigkeit und Freiberuflichkeit fanden sehr regen Zulauf und boten enormen Raum für Austausch. Diskutiert wurden dabei hauptsächlich verschiedene Aspekte rund um die freiberufliche bzw. selbstständige Tätigkeit als Diabetesberater*in. Diese reichten von notwendigen Versicherungen über Steuerfragen und Scheinselbstständigkeit bis hin zu Rentenansprüchen oder möglichen Tätigkeitsfeldern. Kein einfaches Unterfangen, da es in diesem Zusammenhang immer die Grundausbildung, zusätzliche Qualifikationen sowie die individuelle Situation zu berücksichtigen gilt. So konnten die Teilnehmenden verschiedene Lösungsansätze und Ideen sowie das Wissen mitnehmen, dass Kolleg*innen ähnliche Fragestellungen mit sich herumtragen und wie diese damit umgehen.
VDBD Barcamp im Rückblick: Das sagen die Teilnehmenden
- „Insgesamt eine supergelungene Veranstaltung. Die Themen waren so wichtig und interessant – eigentlich hätten viel mehr Kolleg*innen kommen müssen.“
- „Ich bin völlig begeistert, gerne wieder.“
- „Lob für die Orga, tolle Location und Verpflegung sowie Moderation!“
- „Zu wenig Zeit für zu viele Themen; konkrete Handlungsempfehlungen (Arbeitsgruppen entwickeln); Fachgruppe Berufspolitik.“
- „Gerne auch im Norden; auch fachliche Themen; Vertiefung der Fragestellung – Ableiten konkreter Maßnahmen bzw. Ideen.“
Die größte Nachfrage verzeichnete der Workshop zum Barcamp-Thema „Marktwert – Mehrwert – Geldwert“, den fast alle Barcamper*innen besuchten. Das allein zeigt, wie wichtig dieses Thema den Anwesenden war. Erörtert wurden zentrale Fragen: Was macht Deinen Wert aus? Wovor hast Du so viel Angst, dass Du es nicht machst? Was ist Dein Warum? Auch hier gab es nicht die eine Antwort, aber die Vielfalt der Aussagen konnte vielleicht dazu beitragen, auch einmal andere Perspektiven einzunehmen, sich selbst zu hinterfragen, selbstbewusster durch den Berufsalltag zu schreiten oder die eigenen Bedürfnisse klarer zu formulieren.
Zwischendurch
Auch der freie Austausch in den Pausen und das leibliche Wohl waren wichtig. In den Pausen konnte man in lockerer Atmosphäre zusammenfinden – eine sehr gute Gelegenheit, mit Kolleg*innen und Vorstand ins Gespräch zu kommen.
Ausklang
Am Ende ließen alle zusammen den Tag Revue passieren. Begleitet von Anne Seubert durfte jede*r eigene Eindrücke und ein Fazit wiedergeben. Grundsätzlich spiegelte sich eine sehr gute Stimmung wider und man konnte spüren, dass die meisten positive Energie getankt und den Tag sehr genossen hatten – für alle Teilnehmenden und die Verbandsvertreter*innen eine interessante Erfahrung. Der Austausch wurde sehr geschätzt und hoch eingestuft – ein starkes Signal dafür, dass es ein wichtiges Element der Verbandsarbeit ist, persönliche Interaktionen zu fördern. Mehrwert garantiert!