Weiterbildung zu Diabetesberater:innen Blended-Learning-Konzept beim Zentralkurs
Ausgangspunkt für diese neue Art des Zentralkurses war die große Nachfrage nach Plätzen für die Weiterbildung zum/zur Diabetesberater*in. Zudem konnte aufgrund der erstmals vergebenen Weiterbildungsstipendien mit einer noch höheren Nachfrage gerechnet werden. Ein zusätzlicher Kurs wurde notwendig – aber keine der zertifizierten Weiterbildungsstätten hatte dafür die (räumliche) Kapazität.
Alle Weiterbildungsstätten waren in den Kurs eingebunden
In der Pandemiezeit hatte man mit Digitalunterricht gute Erfahrungen gemacht, wollte nun aber nicht den gesamten Kurs online stattfinden lassen. Die Lösung: 50 Prozent des Kursanteils wurden in Präsenz und als Blockunterricht in Regensburg angeboten, 50 Prozent durch die weiteren fünf Weiterbildungsstätten (WBS) in Rheine, Traunstein, Trier, Jena und Bad Mergentheim als Online-Unterricht. So gab es kein Problem mit der räumlichen Kapazität – und gleichzeitig konnten die insgesamt 25 Teilnehmenden viel Fahrtzeit sparen, die Qualifizierung besser in ihren (familiären) Alltag integrieren und es entstanden weniger Reisekosten. Zudem lernten sie durch das Konzept auch Dozent*innen aus anderen WBS kennen. Die Projektleitung lag bei Angelika Deml (Regensburg) und Kathrin Boehm (Bad Mergentheim).
Angelika Deml sieht noch einen weiteren Vorteil in dieser Art der zum Teil virtuellen Kursgestaltung, nämlich die Steigerung der Attraktivität der Weiterbildung: „Was bedeutet digitales Lernen im Hinblick auf die Weiterbildung von Diabetesfachkräften? Es ist notwendig, hier Methoden und Medien zu ändern, um die Erwachsenenbildung attraktiv zu gestalten.“
Stimmen der Teilnehmer*innen zum Blended-Learning-Konzept
Sowohl alle Teilnehmenden als auch alle WBS wurden zu ihren Erfahrungen nach dem Kurs befragt. Insgesamt sehen die WBS die Einsparung von Ressourcen und Kosten positiv, stellen jedoch eine geringere Mitarbeit der Teilnehmenden fest und sehen es kritisch, dass weniger Kontrolle darüber besteht, ob die Inhalte verständlich vermittelt wurden. Auch die Teilnehmenden bewerten die geringeren Kosten als positiven Aspekt, beklagen jedoch zum Teil technische Probleme, instabiles Internet und eine erschwerte Kommunikation durch die „Distanz“, die der Online-Unterricht mit sich bringt. Die Ergebnisse werden aufgegriffen und fließen in die Weiterentwicklung des Angebots ein.
Und die Prüfungsergebnisse? Die waren sogar besser als bei den regulären Kursen – vielleicht aufgrund der Lerngruppen, die sich rasch gebildet hatten. Das Konzept hat alles in allem überzeugt, und so ist im September 2022 der Folgekurs gestartet.