Jede vierte Arznei-Neuheit kostet über 100.000 Euro pro Jahr
2011 ist das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) in Kraft getreten. Seitdem wurden bis Ende 2019 insgesamt 259 neue Arzneiwirkstoffe in 439 Verfahren durch den G-BA auf einen Zusatznutzen hin geprüft. Bei 57 % der Bewertungen konnte dieser belegt werden.
Bei den anschließenden Verhandlungen zwischen GKV/PKV und Pharmaunternehmen ergaben sich Preisabschläge von 18 bis 27 %, berichtet die DAK-Gesundheit in ihrem aktuellen AMNOG-Report. Der Spielraum vergrößere sich bei hochpreisigen Arzneien nicht bedeutend, so die Kasse.
Sie stellt fest: Nach den Preisverhandlungen und entsprechenden Korrekturen nach unten werden die neu zugelassenen Arzneimittel im Durchschnitt immer teurer. So hätten sich seit 2010 die Markteintrittspreise neuer Arzneimittel in Deutschland fast vervierfacht – von 40 000 Euro pro Patient und Jahr auf 150 000. Inzwischen sei jede vierte Neuheit ein Hochpreis-Medikament mit Jahrestherapiekosten von über 100 000 Euro.
Die von der DAK befragten Experten bewerten das AMNOG-Verfahren insgesamt als wissenschaftlich, transparent und fair. In den vergangenen zehn Jahren sparten die gesetzlichen Kassen mindestens neun Mrd. Euro.
Quelle: Pressemitteilung der DAK-Gesundheit