Kommentar „Normal“ fällt gerade schwer
Ein despotisches Regime weitet ohne Rücksicht auf Verluste gewaltsam seinen Machtbereich aus: Noch vor wenigen Wochen erschien das den meisten von uns in Europa, so nah vor der eigenen Haustür, undenkbar.
Jetzt können wir die Zuspitzung der Situation kaum ertragen und sind betroffen von dem großen Leid der Menschen. Während wir diese Zeilen kurz vor Redaktionsschluss schreiben, zieht Russland seine Ressourcen für den Sturm auf Kiew zusammen und Experten warnen, dass das Vorgehen in der Ukraine „brutaler und deutlich rücksichtsloser werden wird“. Niemand kann einschätzen, wie unsere Welt morgen aussehen wird. Gleichzeitig sind wir überwältigt von der großen Bereitschaft zu helfen – in Deutschland, in anderen Ländern Europas und weltweit. Überall sind in aller Eile Initiativen und Projekte entstanden, einige auch von Medizinerinnen und Medizinern. Sie organisieren bei uns und vor Ort Hilfe oder bieten sie bereits an.
Die kriegerische Gewalt und ihre Folgen für die Menschen in der Ukraine berühren uns mit einer Intensität, die viele von uns bisher nicht erlebt haben. Auch weil sich die Betroffenheit mit der eigenen Angst vermischt. Dabei wollen wir eines nicht vergessen: Was das Leid betrifft, ist kein Krieg auf der Welt von einem anderen zu unterscheiden. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine und den aus der Ukraine Flüchtenden. Und bei allen Menschen, die nicht in ihrem Heimatland leben können, weil dort unmenschliche Bedingungen herrschen.
Ihre MT-Redaktion