
Adjuvantes Olaparib verlängert das Überleben ohne Erhöhung der MDS-Raten

Seit August 2022 ist der PARP-Inhibitor Olaparib auf Basis der OlympiA-Studie für die adjuvante Behandlung von mit (neo-)adjuvanter Chemotherapie vorbehandelten Patient:innen mit frühem HER2- Mammakarzinom zugelassen, die eine Keimbahn-BRCA1/2-Mutation (gBRCA-Mutation) und ein hohes Rezidivrisiko aufweisen. 1.836 Erkrankte, die entweder auf die neoadjuvante Therapie kein komplettes pathologisches Ansprechen erzielt hatten oder adjuvant behandelte Personen mit erhöhter Tumorlast nach Erstdiagnose erhielten über ein Jahr Olaparib oder Placebo.
Die nun vorgestellten Daten zeigten erneut klinisch relevante Vorteile hinsichtlich des Überlebens ohne invasive Erkrankung (IDFS) und ohne Fernmetastasen (DDFS) sowie beim Gesamtüberleben (OS). 2,6 Jahre nach der letzten Analyse betrug die Nachbeobachtungszeit nun im Median 6,1 Jahre. Das maximale Follow-up der mit einem medianen Alter von 42 Jahren bzw. 43 Jahren jungen Erkrankten betrug 9,3 Jahre, wie Prof. Dr. Judy E. Garber, Dana-Farber Cancer Institute, Boston, berichtete.
Olaparib vs. Placebo: Ergebnisse
Der Unterschied zwischen den mit Olaparib und den mit Placebo behandelten Patient:innen erreichte bei den IDFS-Raten nunmehr 9,3 % (HR 0,65). Die Differenz der DDFS-Raten belief sich auf 7,8 % (HR 0,65) und die der OS-Raten auf 4,4 % (HR 0,72). Die Vorteile waren in allen untersuchten Subgruppen konsistent.
Die dritte Analyse der Studie ermöglichte die Langzeitbeobachtung der Behandelten auf Spätfolgen der PARP-Inhibitor-Therapie, auch in Form von Zweitmalignomen. Es ergaben sich keine neuen Sicherheitssignale und keine Hinweise auf vermehrte sekundäre Neoplasien. Nicht nur die Rate an myelodysplastischen Syndromen und akuten myeloischen Leukämien war im Verum-Arm mit 0,4 % etwas geringer als mit Placebo (0,6 %), sondern auch andere neue Primärtumoren traten mit 4,9 % vs. 7,5 % in der Olaparib-Gruppe seltener auf.
Relevant sind diese konsolidierenden Daten für die adjuvante PARP-Inhibitor-Therapie nicht nur für Personen mit frühem triple-negativem Mammakarzinom, sondern auch für HR+ Erkrankte mit hohem Rezidivrisiko. Beide Subgruppen sollten für die Therapieplanung unbedingt auf gBRCA-Mutationen getestet werden, betonte Prof. Garber. Die verblindete Nachbeobachtung der Studie läuft noch bis zur finalen Analyse im Juni 2029.
Quelle:
Garber JE et al. San Antonio Breast Cancer Symposium 2024; Abstract GS1-09
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).