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Dr. Dorothea Ranft

Wer als Junge gegen Tuberkulose geimpft wurde, hat auch gegen COVID-19 einen gewissen Schutz. © iStock/Teka77

Männer, die als Kind gegen Tbc geimpft wurden, haben offenbar gestärkte Abwehrkräfte gegen eine Coronainfektion im Erwachsenenalter.

Eine Tuberkulose-Impfung in der Kindheit scheint erwachsene Männer vor COVID-19 zu schützen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Fallkontrollstudie mit 147 Teilnehmern zwischen 17 und 46 Jahren. Verglichen wurden Personen mit und ohne dokumentierte Vakzination mit Bacille Calmette-Guérin, die in engem Kontakt mit einem nachweislich Infizierten standen.

Die Auswertung ergab eine Assoziation zwischen SARS-CoV-2-Infektion und Geschlecht des Probanden, während das Alter keinen Einfluss hatte. Ein positiver BCG-Impfstatus in jungen Jahren war bei Männern mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für eine Infektion verbunden, nicht jedoch bei Frauen (OR 0,13 vs. 1,04). Dies ist besonders bemerkenswert, weil die Herren von Natur aus ein höheres Infektionsrisiko für SARS-CoV-2 tragen. Typische Symptome von COVID-19 wie Fieber, trockener Husten und Verlust des Geruchsinns wurden nicht beeinflusst, schreiben Dr. Moritz Jansson von der Universitätsmedizin Rostock und seine Kollegen.

Schon länger war bekannt, dass die Tuberkuloseimpfung auch eine gewisse Protektion gegen virale Erkrankungen verleihen kann, was u.a. auf ein verstärktes „Training“ von Makrophagen, natürlichen Killerzellen und T-Helfer-Zellen zurückgeführt wird. Außerdem zeigten manche Länder mit höherer BCG-Impfrate in der ersten Pandemiewelle eine auffällig geringe SARS-CoV-2-Morbidität und -Mortalität.

Quelle: Jansson MK et al. Allergy 2021; DOI: 10.1111/ALL.15186

19.12.2021

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